Dom - Stunde der Abrechnung by Stefanie Ross

Dom - Stunde der Abrechnung by Stefanie Ross

Autor:Stefanie Ross [Ross, Stefanie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783802593727
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-06-04T22:00:00+00:00


17

Samira war es gewohnt, alleine zu schlafen. Doch sie war noch nicht ganz wach, als ihr zwei Dinge bewusst wurden: Dom war nicht mehr an ihrer Seite, und sie vermisste ihn. Mehr als sie bereit war zuzugeben. Wo sollte das nur mit ihnen hinführen? Sie hörte ein leises, regelmäßiges Klappern, das sie erst nicht einordnen konnte. Rasch öffnete sie die Augen ganz.

Nur mit Shorts bekleidet saß Dom an seinem Notebook. Seine Finger flogen über die Tasten. Er schien so in seinen Text vertieft zu sein, dass er nicht einmal ein Erdbeben mitbekommen hätte. Es war Zeit zu überprüfen, wie sehr er sich tatsächlich auf seine Arbeit konzentrierte.

Langsam schob sich Samira aus dem Bett und ging auf ihn zu. Nichts. Sie blieb direkt neben ihm stehen. Immer noch nichts. Dann eben Phase zwei. Zärtlich ließ sie ihre Hände über seinen Nacken wandern. Ein Geräusch, ähnlich dem Schnurren einer Katze, dennoch wandte er den Blick nicht vom Monitor ab und tippte auch nicht langsamer. Samira konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen. Doms Kopf fuhr zu ihr herum. Verwirrt blinzelte er sie an. »Ich dachte, du schläfst noch.«

»Kann es sein, dass du völlig abschaltest, wenn du schreibst?«

»Nun ja, meine Mutter und meine Brüder stellen ähnliche Behauptungen auf.«

Neugierig blickte sie auf eine Seifenschachtel, die neben dem Computer lag. »Und was hat es damit auf sich?«

»Das ist meine Festplatte. Gut getarnt und sicher verschlüsselt.«

»Lass mich raten, ein Geschenk von Phil.«

Er legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie zu sich. »Das war ja nicht so schwer zu erraten, Hayati.«

Sie liebte es, wenn er sie so nannte, und räusperte sich schnell, ehe sie etwas sagte, für das es noch zu früh war – und dabei dachte sie nicht an die Tageszeit. »Was schreibst du da?«

»Ich habe an meinem Artikel weitergearbeitet. Im Prinzip ist er fertig, es fehlen nur die Beweise. Er wird zwar etwas länger als üblich, aber damit wird meine Zeitung kein Problem haben.«

»Kann ich ihn lesen?«

»Natürlich. Ursprünglich wollte ich sowieso duschen und vorher nur kurz meine privaten Mails checken. Dann bin ich irgendwie hier hängengeblieben.«

Er ließ sie los und reckte sich gähnend.

Die dunklen Schatten unter seinen Augen gefielen ihr nicht. »Besonders erholt siehst du nicht aus. Du hättest noch etwas schlafen sollen.«

»Das kann ich im Flugzeug nachholen. Sobald ich wieder klar denken kann, sollten wir reden. Es gibt da einen Punkt, der mir nicht gefällt.«

Diese Ankündigung gefiel ihr wiederum überhaupt nicht. Sie ahnte dumpf, worum es ging. Wenn sie sich nicht sehr täuschte, steuerten sie geradewegs auf eine Grundsatzdiskussion zu. Leider fehlte ihr die Erfahrung mit solchen Gesprächen. Sie kannte lediglich Streitereien mit unliebsamen Vorgesetzten oder Kollegen, die sie in der Regel für sich entschieden hatte. Der ganze Beziehungskram war neu für sie. Hatten sie überhaupt eine Beziehung? Eindeutig ja, auch wenn sie keine Vorstellung hatte, wie es nach diesem Auftrag weitergehen sollte. Solange jedoch befolgte sie die Philosophie ihres Großvaters: Einen Schritt nach dem anderen. Erst einmal mussten sie überleben. Dann fanden sie schon eine Lösung, sofern Dom daran genauso interessiert war wie sie.



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