Dislokation im bilingualen Erstspracherwerb by Veronika Jansen

Dislokation im bilingualen Erstspracherwerb by Veronika Jansen

Autor:Veronika Jansen [Jansen, Veronika]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: De Gruyter Mouton
veröffentlicht: 2014-11-18T00:00:00+00:00


Abb. 5.4. Häufigkeit von Subjekt- und Objektdislokationen im adulten, kindgerichteten Französischen in Abhängigkeit vom Alter des Kindes

Auch hier zeigt sich keine erkennbare Tendenz dahingehend, dass im Gespräch mit jüngeren Kindern häufiger Subjekte oder Objekte disloziiert werden. Subjekte stellen durchweg die am häufigsten disloziierten Konstituenten im erwachsenen Sprachgebrauch des Französischen dar.

Abschließend soll nun auf die Verteilung von Links- und Rechtsdislokationen eingegangen werden. Abb. 5.5 stellt die Häufigkeit von LD- und RD-Strukturen im Sprachgebrauch der erwachsenen französischen Sprecher dar. Hier zeigt sich eine Asymmetrie, der zufolge die Linksdislokation nominaler Konstituenten mit 60-80 % etwa zwei- bis viermal so häufig auftritt wie die Rechtsdislokation. Diese Überlegenheit der LD wird auch in der Literatur für den adulten französischen Sprachgebrauch in Deklarativsätzen beschrieben (vgl. Blasco-Dulbecco, 1999; De Cat, 2002). Wie oben bereits angerissen wurde, verzeichnen jedoch einige Autoren die Beobachtung, dass in Gesprächen mit jüngeren Kindern RDn überwiegen und erst mit zunehmendem Alter der Kinder auch der Interaktionspartner LDn bevorzugt (De Cat, 2003; Labelle & Valois, 1996; Notley et al., 2007). Dies lässt erwarten, dass möglicherweise in kindgerichteten Äußerungen generell die RD gegenüber der LD überwiegt, was aber anhand von Abb. 5.5 nicht bestätigt werden kann. In kindgerichteter Sprache überwiegt – genau wie in der Interaktion mit Erwachsenen – deutlich die Linksdislokation. Christian äußert in der Interaktion mit seiner Tochter Emma prozentual betrachtet etwa genauso häufig Links- und Rechtsdislokationen wie Christine und Lorraine im Elterninterview. Lediglich Estelle verwendet in der kindgerichteten Sprache prozentual betrachtet die RD häufiger (ca. 38%) als in den Elterninterviews (20-25%). Die statistische Auswertung zeigt, dass es in der Interaktion mit Kindern und Erwachsenen weder signifikante Unterschiede im Hinblick auf Linksdislokationen (W=4, p=1.0; n1=2, n2=4; zweiseitig) noch in Bezug auf Rechtsdislokationen (W=2, p=0.533; n1=2, n2=4; zweiseitig) gibt. Insgesamt wird deutlich, dass auch im Gespräch mit Kindern die LD überwiegt und dort nicht systematisch mehr RD-Äußerungen auftreten als in Interaktionen zwischen Erwachsenen.



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