Die Verlobten by Manzoni Alessandro

Die Verlobten by Manzoni Alessandro

Autor:Manzoni, Alessandro
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-03T05:00:00+00:00


Zweiundzwanzigstes Kapitel.

Bald darauf kam der Bravo zurück und berichtete, daß am vorhergehenden Tage der Kardinal Federigo Borromeo, Erzbischof von Mailand, in *** angekommen sei und daselbst diesen ganzen Tag zubringen werde; die Kunde von dieser Ankunft habe sich noch am Abend in den umliegenden Ortschaften verbreitet, alles Volk sei auf den Beinen, begierig, diesen Mann zu sehen, und die Glocken, die seine Ankunft verkündeten, läuteten zugleich einen festlichen Tag ein. Als der Ungenannte wieder allein war, blickte er noch gedankenvoller in das Thal hinab. – Um eines Mannes willen! alles in Eile, alles in Freude, um einen Mann zu sehen! Und doch wird ein Jeder von ihnen seinen Teufel haben, der ihn quält. Aber Keiner, Keiner wird einen haben, wie ich; Keiner wird eine solche Nacht verbracht haben, wie ich! Was hat dieser Mann, um so viele Leute fröhlich zu machen? Wenn er auch eine Hand voll Geld aufs Gerathewohl vertheilt .... aber die gehen doch nicht Alle auf Almosen aus. Nun wohl, so einige Zeichen in die Luft, einige Worte .... O wenn er auch für mich einige Worte hätte, die mich trösten können! wenn .... Warum gehe ich nicht auch? Warum nicht? Ich will gehen; ich will mit ihm sprechen; unter vier Augen will ich mit ihm sprechen. Was soll ich ihm sagen? Nun, er, der .... ich will doch hören, was er mir sagen kann, dieser Mann! –

Nachdem er diesen Entschluß gefaßt hatte, bekleidete er sich eilig vollends und zog einen seiner Röcke an, dessen Schnitt etwas Militärisches hatte; dann nahm er das Pistol, das auf dem Bette liegen geblieben war und befestigte es auf der einen Seite in dem Gürtel; auf der andern ein zweites, das er von einem Nagel an der Wand nahm; auch seinen Dolch steckte er in den Gürtel; einen Karabiner, fast ebenso berüchtigt wie er, den er gleichfalls von der Wand herabnahm, warf er sich quer über die Schultern, ergriff dann den Hut, verließ das Zimmer und ging vor Allem zuerst nach der Stube, wo er Lucia verlassen hatte. Er stellte den Karabiner außerhalb in einen Winkel neben der Thüre, klopfte an und ließ zugleich seine Stimme hören. Die Alte war mit einem Sprunge aus dem Bette und lief, um zu öffnen. Der Herr trat ein, warf einen Blick durch die Stube und sah Lucia zusammengekauert still in ihrem Winkel sitzen.

»Schläft sie?« fragte er leise die Alte, »schläft sie dort? Hab' ich's so befohlen, Elende?«

»Ich habe Alles gethan«, antwortete diese, »aber sie hat weder essen wollen, noch zu Bett ....«

»Laß sie ruhig schlafen; hüte dich, sie zu stören, und wenn sie erwacht .... Martha soll hier in die Nebenstube kommen; du kannst sie nach allem schicken, was das Mädchen etwa verlangen wird. Sobald sie aufwacht .... sagst du ihr, daß ich .... daß der Herr auf kurze Zeit ausgegangen ist, daß er zurückkommen wird, und daß .... er wird alles thun, was sie will.«

Die Alte konnte sich nicht genug verwundern und dachte: – sollte diese vielleicht gar eine Fürstin sein? –

Der Herr



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