Die Toten vom Dartmoor by Marten Paul

Die Toten vom Dartmoor by Marten Paul

Autor:Marten, Paul [Marten, Paul]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2018-08-30T22:00:00+00:00


25

Das Neonschild »Wrench’s Autowerkstatt« tauchte den Parkplatz in ein unwirkliches Licht. Im Büro brannte noch Licht, in der Werkstatt ebenso. Die Wrenchs waren fleißig. Es war bereits nach acht am Abend, es hatte gedauert, bis sie ein Durchsuchungskommando zusammengestellt hatten. Viele Firmen hatten schon Feierabend.

Craig ließ die Gebäude umstellen. Niemand konnte ungesehen entkommen. Der Durchsuchungsbeschluss war nach nicht einmal zehn Minuten durchgesetzt, die diensthabende Richterin hatte nicht einen Moment gezögert. Einen Haftbefehl wollte sie noch nicht ausstellen, aber das war auch nicht nötig. Craig konnte die beiden vorläufig festnehmen und bis zum Haftprüfungstermin festhalten.

Craig drückte die Tür zum Büro auf.

David Wrench stand hinter dem Tresen und schrieb etwas in ein Buch, das umgeben war von Belegen. Wahrscheinlich machte er die Tageskasse, wie sich das gehörte. Er musste so vertieft gewesen sein, dass er die Ankunft der Polizei nicht bemerkt hatte. Er blickte auf, sah Craig und seine Mannschaft, legte den Stift hin und seine Hände auf den Tresen. Er lächelte nicht. Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben.

»Inspector McPherson, was hat das zu bedeuten?«

Craig zeigte den Durchsuchungsbeschluss. »Wenn Sie bitte hinter dem Tresen hervorkommen würden?«

David Wrench gehorchte, ohne zu zögern. Ein Constable stellte sich an seine Seite.

»Wo ist Ihr Vater?«, fragte Craig, obwohl er es bereits wusste.

»In der Werkstatt.«

Von draußen drangen Flüche in das Büro. Davids Beine zuckten, aber er blieb stehen. Es war sein Vater, der da vor sich hin schimpfte, den Polizisten Nazi-Methoden vorwarf. Die Tür schlug auf, Leighton und Moorcraft geleiteten den fluchenden Wrench in das Büro.

Wrench sah Craig und stoppte seine Schimpftirade. »Detective, gut, dass Sie hier sind. Was soll das? Pfeifen Sie Ihre Kettenhunde zurück.«

Craig hielt Wrench den Beschluss vor die Nase. »Wenn Sie mich nicht belogen hätten, wäre ich nicht hier.«

»Belogen? Wieso belogen?«

»Sie sagten, die Schwestern von Joseph Jefferson wären nette Kinder gewesen.«

Charles Wrench leckte sich die Oberlippe. Einmal. Noch einmal.

»Ich will meinen Anwalt anrufen.«

»Das ist Ihr gutes Recht. Wir fangen schon mal an, uns umzusehen«, sagte Craig.

Charles Wrench machte einen Schritt auf Craig zu, hob eine Hand. Leighton und Moorcraft packten ihn, drehten ihm beide Arme auf den Rücken. Er stöhnte auf. David Wrench blieb regungslos stehen, die Augen weit aufgerissen.

»Sie sind ein hinterhältiger Mistkerl, McPherson.« Charles Wrench keuchte. »Schleichen sich in mein Leben ein, horchen mich aus, und dann stechen Sie mich von hinten nieder.«

Craig beugte sich zu Charles Wrench hinunter. »Ich glaube, Sie verwechseln da was.«

»Sie haben gesagt, Sie wollen nur etwas über Joseph wissen.«

»Ich ermittle in einem Mordfall. Doppelmord. Charlotte und Sophie Jefferson. Sie erinnern sich?! Da gibt es nichts, was ich nicht wissen will. Wir haben herausgefunden, dass Sie die beiden gehasst haben. Dass Sie ihnen aufgelauert haben. Dass Ihr Sohn gedroht hat, sie plattzumachen.«

David Wrench warf ein: »Das ist nicht wahr! Ich mochte Sophie und Charlotte.«

Craig richtete sich auf, trat zu David Wrench, tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Oh ja. Sie mochten die beiden bis zu dem Tag, an dem sie Ihnen sagten, dass Sie der langweiligste Typ auf der ganzen Welt seien. Ab diesem Tag haben Sie die beiden gehasst.



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