Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule by Christoff Eva

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule by Christoff Eva

Autor:Christoff, Eva [Christoff, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Drei Tage später kam Clint Gayheen aus Myriams Wohnbereich, der seit ihrem Verschwinden aus dem Palast leer stand. Growan hatte die Räume nie mehr betreten.

Die Gänge in diesem Teil des Palastes, der von Growan und seinen engsten Mitarbeitern bewohnt wurde, waren einsam und still. Die Männer und Frauen befanden sich an ihren Arbeitsplätzen. Growan selbst hatte sich in seine Kanzlei zurückgezogen, in der er private oder besonders wichtige geschäftliche Dinge zu regeln pflegte, und hatte Mar-Estos zu sich gebeten.

Gayheen lächelte zufrieden vor sich hin. Mar-Estos. Er konnte immer noch das ingrimmige Gesicht von Growans Neffen vor sich sehen, das er an dem entscheidenden Abend gezeigt hatte. Gayheen war mehr als zufrieden mit sich. Immerhin hatte er auf der ganzen Linie gesiegt. Morgen mußten die Treiber Ultima Thule verlassen; Mar-Estos war abgeschrieben und nach mehreren Andeutungen zu urteilen, beabsichtigte Growan ihn, Gayheen, zum Erben seines Konzerns einzusetzen.

Er trat vor den Privat-Lifter, der zu der Konzil-Kammer hinunterführte. An der Tür war eine handtellergroße Platte angebracht, die die ID-Karte auswertete und die Sensoren in Betrieb setzte, die nach Eingeben der exakten Kombination die Sperren löschten.

Es gab nur zwei ID-Karten, mit denen die Tür zu dem Lifter geöffnet werden konnte. Eine davon besaß Growan. Die andere hatte Myriam bei der überstürzten Flucht aus dem Palast zurückgelassen. Für Gayheen mit seiner ID-Karte 2. Klasse war es ein leichtes gewesen, sie in seinen Besitz zu bringen.

Eine kleine, viereckige Platte in der Vertäfelung der Tür glitt zur Seite, nachdem der Kennungscomputer die Karte akzeptiert hatte, und legte eine Doppelreihe von Sensortasten frei.

Gayheen hatte mehrmals an Growans Konzilssitzungen teilgenommen und ihn genau beobachtet, wenn er die Kombination eingab. Seine Finger glitten über die Sensoren, die bei der Berührung erloschen. Er mußte einige Sekunden warten, dann schob sich die Tür in die Wand des Ganges zurück, und er konnte den Lifter betreten.

Die Konzil-Kammer war eine Halbkugel, deren Wandung aus facettenartig angeordneten Projektoren und Tausenden von Kontrollsensoren bestand. In der Mitte stand das ungefähr einen Meter hohe Holografiekissen, von dessen Liegesessel aus die Anlage gesteuert werden konnte.

Gayheen glitt auf die nachgiebige Masse aus Weichprotop, die sich wie eine Haut um seinen Körper schmiegte. Er musterte die Ruf- und Kennungsanlage, die auf einem Sims über ihm angebracht war, schob Myriams ID-Karte in die dafür vorgesehene Öffnung und legte einen Finger auf den Sensor mit Valdecs Rufsymbol.

Er hatte an den Sitzungen des Konzils bisher von einer Gastnische aus teilgenommen, während Growan die Anlage bediente. Es war die Erfüllung seiner Träume, jetzt selbst in dem Sessel zu liegen und zu sehen, wie die Einrichtungen von Growans geheimstem Sitzungsraum, dem eigentlichen Symbol seiner Macht, seinem Fingerdruck gehorchten.

Das Kissen, das sich über ihm wölbte, erhellte sich langsam. Wellenartige Schleier liefen über die milchige Oberfläche und verfestigten sich zu den Umrissen eines komfortabel ausgestatteten Raumes, der von einem runden Tisch beherrscht wurde, dessen Stühle alle unbesetzt waren.

Gayheen wußte, daß es eine Illusion war. Trotzdem waren alle seine Sinne überzeugt davon, daß er an diesem Tisch saß. Er konnte sogar die kühle Fläche der mit einer Sternenkarte gravierten Tischplatte unter seinen Händen fühlen.



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