Die Lennox-Falle by Ludlum Robert

Die Lennox-Falle by Ludlum Robert

Autor:Ludlum, Robert [Ludlum, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2010-11-17T23:00:00+00:00


»Mon Dieu!« rief Claude Moreau aus, als er Lennox umarmte. Sie standen an einer steinernen Mauer über der Seine, Karin de Vries mit einer blonden Perücke stand ein paar Schritte links von ihm. »Sie leben, das ist das Wichtigste. Aber was hat dieser verrückte Witkowski aus Ihnen gemacht?«

»Ich fürchte, das war meine Idee, Monsieur«, sagte Karin und ging auf die beiden Männer zu.

»Sie müssen Karin de Vries sein, Madame«, sagte Moreau und nahm seine Mütze ab.

»Die bin ich.«

»Die Fotos, die ich gesehen habe, sehen anders aus. Aber wenn diese blonde Vogelscheuche Drew Lennox ist, ist wahrscheinlich alles möglich.«

»Das ist nicht mein eigenes Haar, das ist eine Perücke, Monsieur Moreau.«

»Certainement. Ich muß freilich sagen, Madame, das paßt überhaupt nicht zu einem so hübschen Gesicht. Mit diesen Haaren wirkt es seltsam ausdruckslos.«

»Jetzt kann ich verstehen, weshalb man immer sagt, der Chef des Deuxième sei einer der charmantesten Männer von Paris.«

»Das ist wirklich reizend, aber bitte sagen Sie das meiner Frau nicht.«

»Darf ich daran erinnern, weshalb wir hier sind«, schaltete Drew sich ein. »Unter anderem will ich diese Hurensöhne zu fassen kriegen, die meinen Bruder auf dem Gewissen haben.«

»Das wollen wir alle, unter anderem. Ein Stück weiter oben an der Straße ist ein Café; gewöhnlich ist es überfüll, und wir werden niemandem auffallen. Ich kenne den Besitzer. Was halten Sie davon, wenn wir ganz gemächlich dorthin gehen und uns einen Tisch möglichst weit vom Eingang entfernt nehmen?«

»Eine ausgezeichnete Idee, Monsieur Moreau«, sagte Karin und griff nach Lennox’ Arm.

Der Besitzer des Straßencafés begrüßte Moreau hinter einer Reihe von Blumenkästen und führte die drei neuen Gäste zu einem Tisch, der weit entfernt vom Eingang im Halbdunkel stand. Er grenzte an einen weiteren Blumenkasten und wurde von einer flackernden Kerze beleuchtet, die auf dem karierten Tischtuch stand.

»Ich dachte, Colonel Witkowski würde auch kommen«, sagte Karin.

»Ich auch«, nickte Lennox. »Weshalb ist er nicht hier? Sorenson legt großen Wert darauf, daß er seine Erfahrung mit einbringt.«

»Das war seine eigene Entscheidung«, erklärte Moreau. »Er ist groß, eine beeindruckende Gestalt, und viele in Paris kennen ihn.«

»Warum treffen wir uns dann nicht woanders?« fragte Drew. »Zum Beispiel in einem Hotelzimmer?«

»Auch das wollte der Colonel nicht. Sie müssen wissen, über einen Mittelsmann ist er hier. Vorne am Bürgersteig parkt ein Wagen der amerikanischen Botschaft. Der Fahrer bleibt am Steuer sitzen, und seine beiden Begleiter, Marines in Zivil, sind draußen inmitten der Passanten hinter der Gartenmauer auf Posten.«

»Dann ist das hier ein Test«, sagte Karin. Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.

»Genau. Deshalb spielt unser gemeinsamer Freund hier auch immer noch die Rolle eines Soldaten - eine höchst widersprüchliche Rolle übrigens. Witkowski will ganz sicher gehen, daß es keine weiteren undichten Stellen gibt, aber wenn doch, dann will er einen Gefangenen machen und erfahren, wo das Leck ist.«

»Echt Stanley!« sagte Lennox. »Er riskiert ja auch bloß unseren Hals.«

»Sie sind in Sicherheit«, sagte Moreau. »Ich empfinde allerhöchste Hochachtung für Ihre Marines.«

»Eine Frage noch«, meldete sich Lennox zu Wort. »Ich kann verstehen, daß Stanley nicht hier ist. Aber wie ist es mit Ihnen? Kennt man Sie nicht auch recht gut in Paris?«

»Kaum«, erwiderte Moreau.



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