Die Knochenwüste by Robbie MacNiven

Die Knochenwüste by Robbie MacNiven

Autor:Robbie MacNiven
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2018-11-28T08:45:26+00:00


Kapitel acht

Sie erinnerte sich daran, dass ihr Bayzor, ein Menschenkrieger im Azyritikerorden einmal gesagt hatte, dass es der Schmerz war, der ihm nach einer Bewusstlosigkeit verriet, dass er noch am Leben war. Offensichtlich gab es in dem Jenseits, an das er glaubte, keinen Schmerz, also bewies dessen Anwesenheit, dass er noch nicht gestorben war.

Maleneth kannte keine derartigen Gewissheiten. Die Tempel der Schwarzen Höfe und der Schattenzirkel predigten wenig anderes als Schmerz und den kalten Mord, der ihn linderte. Als sie im vollen Bewusstsein der stechenden Schmerzen in ihrer Seite und dem Wummern in ihrem Schädel erwachte, fragte sie sich träge, ob sie nun den letzten Prüfungen des Bluthändigen begegnen und vielleicht ein letztes Mal mit ihrer ehemaligen Herrin abrechnen würde.

Ein Teil von ihr, entfernt und eisig wie ein Morgen in Shyish, hoffte, dass Jakari schon auf der anderen Seite war und sie erwartete.

Der Gott des Mordes gewährte keine solche Gnade. Maleneths Lider hoben sich flatternd und sie sah wieder einmal Gotreks grobes, narbiges Gesicht vor ihren Augen. Sie erschrak und wollte vor dem Duardin zurückweichen, bevor sie bemerkte, dass sie mit dem Rücken am Rumpf des Himmelsschiffs lehnte. Einige zerfetzte Kupferrohre hatten sich in ihre Seite gebohrt und ihre Lederrüstung zerrissen. Sie stöhnte auf, als ihre Bewegungen an dem Dutzend Schnitten und Blutergüssen rührten, die sie sich im Lauf des vergangenen Tages zugezogen hatte.

Gotrek stand auf und wandte sich ab. Er hatte seine Axt irgendwo wiedergefunden und Maleneth glaubte, eine seltene Spur von Belustigung in seinem Blick zu sehen. Sie griff sich vorsichtig an den brummenden Schädel. Weder die Beule unter der Kopfhaut noch die Abschürfungen durch die Rohre schienen gefährlich zu sein, aber der Sturz durch den Laderaum hatte offensichtlich die Wunde aufgerissen, die ihr die Alharabi-Tänzerinnen versetzt hatten. Als Gotrek sich entfernte, bemerkte sie, dass offensichtlich auch er eine Verletzung am Arm davongetragen hatte. Etwas hatte ihm den Bizeps bis auf den Knochen aufgeschlitzt. Aus der Wunde rann noch frisches Blut und hinterließ rot glänzende Schlieren auf seinem Arm.

Sie griff nach einer Metallstrebe, die wohl aus der Verschalung des Rumpfes gerissen worden sein musste. Als sie aufstand, war der Boden unter ihr unstet und heiß – verschwunden waren die Bleche des Decks, ersetzt durch Wüstensand.

Sie waren gelandet und hatten überlebt. Sie sah, dass sie sich noch immer im Laderaum – oder besser, seinen Überresten – befand. Das Schiff schien den Grat der Düne gestreift zu haben, auf die es zugestürzt war, und hatte sich in der Senke dahinter auf die Seite gelegt. Wrackteile lagen überall außerhalb des Laderaums verstreut.

Sie versuchte zu sprechen, brachte aber nur ein trocknes Krächzen hervor, das zu einem Hustenanfall wurde. Gotrek drehte sich zu ihr um, nahm etwas vom Gürtel und warf es neben sie auf den Boden. Es war eine Flasche mit kharadronischen Runen. Sie führte das Gefäß an die Lippen und war froh, Wasser statt des brennenden Duardinbiers zu schmecken.

Sie hatte kaum den ersten Schluck genommen, als ihr Magen sich hob und sie sich würgend zusammenkrümmte. Sie erbrach Galle und war gezwungen,



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