Die Katze 17 - Die Katze, die Alarm schlug by Lilian Jackson Braun

Die Katze 17 - Die Katze, die Alarm schlug by Lilian Jackson Braun

Autor:Lilian Jackson Braun [Braun, Lilian Jackson]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Crime, Thrillers, Suspense, Humorous, General, Mystery & Detective
ISBN: 9783958248793
Google: saBRDQAAQBAJ
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2016-10-24T15:12:05.908000+00:00


Kapitel 9

Qwilleran sah Celia Robinsons Bericht über ihren ersten Tag in West Middle Hummock mit überaus gespannter Erwartung entgegen. Er klopfte sich häufig auf den Schnurrbart und sagte sich, daß seine Ermittlungen nun endlich in Gang gekommen waren.

Er mußte einen Beitrag für die Kolumne am Freitag abgeben, doch seine tiefschürfende Abhandlung über Baseball war noch nicht fertig, also tippte er schnell tausend Worte über den Zuckermais von Moose County in die Schreibmaschine, der im ganzen Bezirk hoch gepriesen wurde. Wie Weinbauer das mit bestimmten Weinen handhabten, die sich nicht gut transportieren ließen, produzierten die Bauern von Moose County nur gerade soviel Zuckermais, daß der lokale Bedarf befriedigt wurde – eine ganz besondere Delikatesse, die noch nie exportiert worden war.

Er lieferte den Artikel per Fahrrad ab und unternahm dann eine lange Radtour, in der Hoffnung, bei dem monotonen In-die-Pedale-Treten würden seine Gedanken über den Fall Trevelyan klare Formen annehmen. Es war ein gute Idee gewesen, fand er, Celia als Geheimagentin einzusetzen. Sie hatte sich in Florida als vertrauenswürdig erwiesen: sie verfügte über einen gesunden Menschenverstand; sie befolgte seine Anweisungen; sie las Spionageromane. Sie würden diese Ermittlung ›Operation Alarmsignal‹ nennen.

Als Qwilleran am Park Circle angelangt war, überlegte er, ob er verbotenerweise links in die Auffahrt zum Theater abbiegen oder durch den Park fahren sollte, wo Radfahren verboten war, oder ob er um den Park herumfahren und eine Kehrtwendung machen sollte, was ebenfalls verboten war. Bevor er eine Entscheidung treffen konnte, wurde er von einem Polizeiwagen angehalten, und Andrew Brodie stieg aus.

»Kann ich Ihren Führerschein sehen?« blaffte der Polizeichef. »Versuch, sich einer Amtshandlung zu entziehen. Radfahren ohne Helm. Überschreitung der Geschwindigkeitsbeschränkung. Am Hinterrad fehlt ein Rückstrahler.«

»Stellen Sie mir ein Strafmandat aus«, versetzte Qwilleran, »und wir sehen uns an Ihrem freien Tag vor Gericht wieder.«

Brodie war eine imposante Erscheinung in Pickax, die stets mit mürrischem Gesichtsausdruck herumlief und knurrte und im Befehlston sprach – außer, wenn er bei Hochzeiten und Begräbnissen Dudelsack spielte. Beides konnte er sehr gut. Qwilleran betrachtete ihn als einen seiner besten Freunde, und die beiden ließen sich selten eine Gelegenheit zu spöttischen Sticheleien entgehen. Nach dem üblichen Geplänkel sagte der Polizeichef ohne seine berufsmäßige Schroffheit, aber dafür mit vielsagendem Tonfall: »Ich habe hinter dem Theater gewisse Aktivitäten bemerkt.«

Dem scharfäugigen Polizisten war anscheinend das rote Auto aufgefallen, doch Qwilleran ignorierte die Andeutung und erging sich in langatmigen Erklärungen, die nichts mit der Frage zu tun hatten. Eines seiner vielen Talente war seine scheinbare Unfähigkeit, Anspielungen zu kapieren.

»Ja, auf dem Parkplatz ist zur Zeit ziemlich viel los«, begann er. »Sie stecken mitten in einer neuen Produktion, und Sie wissen ja, was das bedeutet: die Schauspieler proben jeden Abend, die Bühnenbildner und Kostümbildner sind jeden Tag an der Arbeit. Es ist ein recht ehrgeiziges Projekt: Ein Sommernachtstraum mit Hunderten von Darstellern. Ihre Tochter führt Regie. Shakespeare hat es geschrieben. Junior Goodwinter spielt den Puck. Carol und Larry spielen sowohl –«

»Schluß damit!« unterbrach Brodie ihn. »Sie haben Ihr Kutschenhaus an jemanden vermietet – an eine ältere Frau – fährt ein rotes Auto – Kennzeichen aus Florida.



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