Die Katastrophen von Tschernobyl, Fukushima Daiichi und der Deepwater Horizon aus natur- und geisteswissenschaftlicher Sicht by Volker Hoensch

Die Katastrophen von Tschernobyl, Fukushima Daiichi und der Deepwater Horizon aus natur- und geisteswissenschaftlicher Sicht by Volker Hoensch

Autor:Volker Hoensch
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662594483
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg


Die Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft kann ganz offenkundig nicht fest definiert werden. Das Jetzt ist ein flüchtiger Zeitpunkt; kein Jetzt ist privilegiert, und alle ziehen schnell vorbei.

Auch Goethe hat sich mit dem „Jetzt“ (Augenblick) in Faust I, Verse 1699–1702, Studierzimmer, auseinandergesetzt:Werd’ ich zum Augenblicke sagen:

Verweile doch! du bist so schön!

Dann magst du mich in Fesseln schlagen,

Dann will ich gern zu Grunde gehen!

Das Jetzt hat also vielmehr mit bewusstem Gewahrwerden zu tun, und der Fluss der Zeit besagt nichts weiter, als dass einem „erlebenden Ich“ verschiedene Inhalte zu unterschiedlichen Zeitpunkten ins Bewusstsein treten. Das Jetzt ist keine Eigenschaft der physikalischen Zeit, sondern eines erlebenden Wesens. Davon ist auch Richard A. Muller überzeugt. Er sagt. „Was wir als Jetzt erleben, sei ein Moment neuer Zeit, der gerade ins Dasein kommt. Der Fluss der Zeit ist die kontinuierliche Schöpfung neuer Jetzts“ (Muller 2016) Rovelli (2016) tritt Muller entgegen. Wir zitieren Rovelli:Aber die elementaren Abläufe lassen sich nicht zu einer gemeinsamen zeitlichen Abfolge anordnen. Im kleinsten Maßstab der Raumquanten gehorcht der Reigen der Natur nicht dem Taktstock eines einzigen Dirigenten. Vielmehr tanzt jeder Prozess unabhängig mit dem Nachbarn nach einem eigenen Rhythmus. Das Vergehen der Zeit ist Teil der Welt, entsteht innerhalb der Welt, aus den Beziehungen zwischen Quantenereignissen, die die Welt bilden und selbst ihre eigene Zeit generieren. (Rovelli 2016)



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