Die frühen Lebensjahre by Gertraud Diem-Wille

Die frühen Lebensjahre by Gertraud Diem-Wille

Autor:Gertraud Diem-Wille [Diem-Wille, Gertraud]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783170282520
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2014-11-07T16:00:00+00:00


Interpretation

Beim folgenden Spiel wird das Baby starken physischen Reizen durch das Kitzeln und das Bewegen des Kopfes der Mutter ausgesetzt, ihrem rasch wechselnden Mienenspiel, in dem sich das Verhalten des Babys verstärkt und übertrieben zeigt, und in ihrem „Jetzt hab’ ich dich“. Diese Stimulationen sind das „Rohmaterial“, das für die Entwicklung des Gehirns benötigt wird, damit die Reifung und Entwicklung der Wahrnehmung, der kognitiven, der senso-motorischen und emotionalen Prozesse stattfinden kann. Man könnte sie als „Gehirn-Nahrung“ (Stern 1977, 5) bezeichnen. Ab dem dritten Monat dominieren die kognitiv-affektiven über die sensorischen Stimulierungen. Piaget (1999, 34) spricht vom Baby als einem aktiven Beteiligten an der mentalen Arbeit bei der mühevollen Erweiterung im Prozess der Assimilation/Anpassung („effortful assimilation“) an die Umwelt, um innere Modelle der äußeren Umwelt zu schaffen.

Beim weiteren Spiel der Mutter mit dem Baby steigert sich die Erregung, das Lachen, die Intensität des Kitzelns und Näherkommens. Wichtig ist dabei der Rhythmus, das Timing, die Zeit, die zwischen einem Spiel und dem nächsten – als Pause – die Spannung des Babys steigert. Es dürfte auch eine Zeit brauchen, bis diese mentalen Stimulierungen geordnet und umgesetzt worden sind, bis das Baby wieder aufnahmebereit ist. In der folgenden Sequenz verliert die Mutter die Ebene der Harmonie mit ihrem Baby. Das Baby ist in der Lage zu zeigen, dass es zu viel geworden ist, es wendet den Kopf ab, schaut von der Mutter weg und lächelt nicht mehr.

Um die komplexe menschliche Kommunikation zu verstehen ist nicht nur die Übereinstimmung, das „In-Harmonie-Sein“ wichtig, ebenso wichtig ist es, ausdrücken zu können, wenn zu viel Stimulation erfolgt – das Baby wendet den Kopf ab, lächelt nicht mehr oder verzieht den Mund zu einem Weinen.

Es folgt ein weiteres Beispiel zur Entwicklung des Denkens und des Erforschens der Welt.



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