Die Erbin by Grisham John

Die Erbin by Grisham John

Autor:Grisham, John [Grisham, John]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Heyne, 2014
veröffentlicht: 2014-01-23T23:00:00+00:00


25

Für alle, die Seth Hubbards handschriftliches Testament anfochten, kam Weihnachten etwas später. Am 16. Januar, um genau zu sein.

Ein Privatdetektiv, der für Wade Lanier arbeitete, war auf eine Goldgrube gestoßen. Er hieß Randall Clapp und machte endlich einen potenziellen Zeugen namens Fritz Pickering ausfindig, der in der Nähe von Shreveport, Louisiana, lebte. Clapp, Wade Laniers bester Privatdetektiv, hatte eine gut trainierte Nase für das Ausgraben von Informationen. Pickering kümmerte sich nicht um anderer Leute Angelegenheiten und hatte keine Ahnung, was Clapp von ihm wollte. Aber er war neugierig, daher ließ er sich zum Mittagessen in einem Deli einladen.

Clapp war gerade dabei, Lettie Langs ehemalige Arbeitgeber zu befragen, fast alle wohlhabende weiße Hausbesitzer, die es gewohnt waren, schwarzes Hauspersonal zu haben. In ihrer Zeugenaussage hatte Lettie so viele dieser Namen angegeben, wie ihr eingefallen waren, jedenfalls hatte sie das zu Protokoll gegeben. Sie hatte aber auch klipp und klar gesagt, dass es in den letzten dreißig Jahren vielleicht noch ein oder zwei andere gegeben habe. Sie führe nicht Buch darüber, das täten die meisten Haushälterinnen nicht. Allerdings hatte sie nicht erwähnt, dass sie für Irene Pickering gearbeitet hatte. Der Name tauchte auf, als Clapp einen ihrer anderen ehemaligen Arbeitgeber befragte.

Lettie hatte nie länger als sechs Jahre für jemanden gearbeitet. Dafür gab es verschiedene Gründe, aber keiner davon hatte etwas mit Unfähigkeit ihrerseits zu tun. Ganz im Gegenteil. Fast alle ihrer ehemaligen Arbeitgeber lobten sie in den höchsten Tönen.

Bei Pickering sollte das anders sein. Während er Suppe und Salat vor sich stehen hatte, erzählte er seine Geschichte. Vor etwa zehn Jahren, entweder 1978 oder 1979, war Lettie Lang von seiner verwitweten Mutter, Irene Pickering, eingestellt worden, weil sie jemanden brauchte, der kochte und putzte. Mrs. Pickering lebte knapp außerhalb der Kleinstadt Lake Village in einem alten Haus, das schon seit Generationen in der Familie war. Damals wohnte Fritz Pickering in Tupelo, wo er für eine Versicherung arbeitete, die ihn später nach Shreveport versetzte. Er sah seine Mutter mindestens einmal im Monat und lernte Lettie recht gut kennen. Alle Seiten waren zufrieden mit dem Arbeitsverhältnis, vor allem Mrs. Pickering. 1980 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide, und es wurde klar, dass das Ende nahte. Lettie arbeitete immer länger und zeigte großes Mitgefühl für die Sterbende, doch Fritz und seine Schwester, das einzige andere Geschwisterkind, wurden misstrauisch, als es um die finanziellen Angelegenheiten ihrer Mutter ging. Lettie hatte nach und nach die Aufgabe übernommen, Rechnungen zu sammeln und Schecks auszustellen, allerdings sah es so aus, als würden die Schecks stets von Mrs. Pickering unterschrieben werden. Lettie kümmerte sich um Kontoauszüge, Versicherungsunterlagen, Rechnungen und anderen Papierkram.

Eines Tages bekam Fritz einen Telefonanruf von seiner Schwester, die ein erstaunliches Dokument gefunden hatte. Es war ein handschriftliches Testament ihrer Mutter, in dem sie Lettie Lang fünfzigtausend Dollar in bar vermachte. Fritz nahm sich frei, raste nach Lake Village, traf sich nach Büroschluss mit seiner Schwester und sah sich das Testament an. Es war mit einem Datum von vor zwei Monaten versehen und von Irene Pickering unterschrieben worden. Hinsichtlich der



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