Die Eine Beanspruchen by Rochelle French

Die Eine Beanspruchen by Rochelle French

Autor:Rochelle French [French, Rochelle]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bloomfield Publishing
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Hunter ging schnellen Schritts am Fluss entlang von seiner Pension zur Nightingale Lane 35. Rotkehlchen zwitscherten in den Bäumen über ihm. Abbies Vater hatte vorhin angerufen, um Hunter mitzuteilen, dass die Kreditkarte seiner Frau an einer Tankstelle an der I-80 in Colorado benutzt worden war, danach in Utah und Nevada. Abbie war auf dem Weg nach Meadowview – zur Nightingale Lane 35, um genau zu sein – und Hunter wollte dort sein, wenn sie ankam. Sie würde wahrscheinlich später am Nachmittag auftauchen, doch er wollte dafür sorgen, dass Liz’ altes Zuhause so einladend auf seine Tochter wirkte wie möglich. Nachdem Liz sich geweigert hatte zu kommen, ging er davon aus, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn er einbrach, um auf das Mädchen zu warten.

Es lastete immer noch schwer auf ihm, dass Liz nichts mit ihrer Tochter zu tun haben wollte, einem Kind, das aus ihrer Liebe heraus entstanden war. Liz hatte die Entscheidung getroffen, das Baby wegzugeben, doch das war vor vielen Jahren gewesen. Jetzt, wo sie erwachsen waren und keine verängstigten Teenager mehr, war es okay, seine Meinung zu ändern.

Er sprang über eine Engstelle im Fluss und erschrak, als der Absatz seines Stiefels ins Wasser rutschte. Der Schlamm hielt ihn kurz fest, dann ließ er los, genauso wie er sich wünschte, dass sein Verstand die Geister der Vergangenheit loslassen würde.

Er bückte sich unter einem Ast hindurch und riss ein vertrocknetes Blatt ab. Als er sich umsah, fielen ihm die Zeichen der andauernden Trockenheit auf. Abgefallene Kiefernnadeln unter den Bäumen. Braune anstatt grüner Blätter an den Büschen, grünes Gras nur entlang des Ufers des langsam fließenden Flusses. Tote Blätter an den Eichen. Zunder für einen Waldbrand.

Feuer in dieser Gegend waren gefährlich und oft tödlich, das wusste Hunter aus Erfahrung. Durch die Waldbrände im Umkreis von Meadowview hatte er viel gelernt, da er während der Highschool bei der freiwilligen Jugendfeuerwehr gewesen war; damals hatte er den Feuerwehrleuten geholfen, gegen die Feuerstürme anzukämpfen, die sich auf breiter Front durch die Vegetation gefressen, Bäume verkohlt und Häuser zerstört hatten.

Doch mit den Männern und Frauen zu arbeiten, die jeden Tag ihr Leben riskierten, um gegen die Flammen anzukämpfen, hatte in ihm den Wunsch entfacht, dasselbe zu tun. Es war ein Wunsch gewesen, der die letzten zehn Jahre seines Lebens bestimmt hatte. Er war von einem Flächenbrand zum nächsten geeilt und hatte sich nie eine Chance entgehen lassen, gegen die Flammen anzukämpfen.

Bis jetzt. Bis zu Abbies E-Mail. Drei Feuer brannten im Westen der USA, eines im Okanogan National Forest in Washington, ein weiteres im Vorgebirge in der Nähe von Sacramento und ein kleineres im Nationalpark fünfzig Meilen außerhalb von Meadowview. Er war bei dem größeren Feuer in Washington im Einsatz gewesen, doch mit dem Segen seines Vorgesetzten hatte er Urlaub genommen. Sein Team würde ohne ihn zurechtkommen müssen. Er musste seine Tochter finden.

Der Weg endete etwa einen Block von Liz’ Haus entfernt. Dort ging der Pfad in dichtes Strauchwerk und Brombeer-Büsche über. Er ging zurück auf die Straße.

Als er um die Ecke bog, sah er Liz’ Mercedes, der vor dem Haus geparkt war.



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