Die drei ??? und das Riff der Haie by William Arden

Die drei ??? und das Riff der Haie by William Arden

Autor:William Arden [Arden, William]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi, Kriminalroman, Jugendbuch, Mystery
ISBN: 3440112462
Herausgeber: Franckh-Kosmos
veröffentlicht: 2013-03-24T23:00:00+00:00


Tödliche Gefahr

Rings um die Plattform ›Riff der Haie‹ mußten sich die Demonstranten immer mehr anstrengen, um mit ihren Booten im Kreis zu bleiben. Der Himmel verdunkelte sich, und dicke, tiefhängende Wolken zogen heran. Die Wellen schlugen immer höher an den Stahlbeinen der Bohrplattform hinauf. Nacheinander gaben die kleineren Boote auf und zogen sich in den Schutz des Kanals oder gleich bis zum sicheren Hafen von Santa Barbara zurück.

Peter, Justus und Kapitän Jason hielten sich im Ruderhaus auf der schlingernden ›Windrose‹ mühsam aufrecht. Justus fühlte sich allmählich seekrank, aber der Reiz der Jagd auf den Trittbrettfahrer war stärker und ließ ihn den Aufruhr im Magen vergessen.

»Das Barometer ist stark gefallen«, sagte Kapitän Jason, der das Ruder fest umklammern mußte, um die ›Windrose‹ auf ihrem Kurs um die Plattform zu halten. »Und das ist vorerst nur die Randzone des Hurrikans!«

Der erste Regenguß kam als jäher Sturzbach kurz nach zwei Uhr nachmittags. Danach prasselte es stetig gegen die Fenster des Ruderhauses.

»Wir werden wohl bald an Land müssen«, sagte Kapitän Jason.

Oben auf der Plattform, fast fünfzehn Meter über der Wasseroberfläche, war den wenigen Arbeitern, die sich noch an der Reling aufhielten, das Lachen vergangen. Schweigend schauten sie auf die noch verbliebenen Boote und den sich verfinsternden Himmel.

»Vielleicht kommt der Taucher bald zurück«, sagte Justus voll Hoffnung. »Wenn wir recht hatten und sein Haifänger magnetisch am Boot haftet, dann kann er nur mit uns zur Küste zurückfahren.

Die anderen Boote sind alle aus Holz oder Fiberglas!«

»Vielleicht ist er unter Wasser und hat noch gar nicht gemerkt, was für ein schlimmes Unwetter heraufzieht«, meinte Peter.

»Das wäre nur denkbar, wenn er sich in sehr großer Tiefe aufhielte«, sagte der Kapitän, »aber hier ist es nur etwa fünfundzwanzig Meter tief, und in der Umgebung des Riffs sogar noch seichter.«

Er zeigte auf das Wasser, das in Richtung der Insel Santa Cruz weißlich erschien. »Bestimmt weiß er über das Unwetter Bescheid. Aber vielleicht sucht er an der Küste von Santa Cruz Zuflucht.«

»Wenn er von der Bohrplattform aus etwas schmuggelt«, setzte Peter hinzu, »dann möchte ich wetten, er ist jetzt da oben schön im Trockenen und hat es gar nicht nötig, an Land zu gehen!«

»Nein«, sagte Justus unbeirrt, »ich weiß, daß er wieder herkom-men wird, und wenn wir zu früh an Land gehen, bekommen wir ihn nie mehr zu Gesicht!«

Eine Stunde später goß es wie aus Kübeln vom tiefhängenden, pechschwarzen Himmel herab, die Wellen überschlugen sich vor dem Bug der ›Windrose‹, und nur noch vier Boote waren auf dem Wasser. Da sich nun kein Kreis mehr bilden ließ, kreuzten sie nebeneinander, wobei sich das schwarze Boot der Connors dicht an die ›Windrose‹ hielt. Mit der roten Mütze und einer gelben Regenjacke stand Tim Connors breitbeinig auf der Brücke. Wie ein alter Wikinger schaute er aus. Als sich die beiden Boote vorsichtig durch die schwere See bewegten, manövrierte Connors das schwarze Boot ganz nahe an die ›Windrose‹ heran und rief über die kurze Entfernung hinweg: »Ganz netter Sturm, Jason!«

»Das kriegen wir schon hin!« schrie Kapitän Jason zurück.

»Geht ihr bald rein?«

»Bald!«

Tim Connors’ Gelächter hallte durch den Regen.



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