Die Bourne Herrschaft by Ludlum Robert

Autor:Ludlum, Robert [Ludlum, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-05-19T22:00:00+00:00

NEUNUNDZWANZIG

Die Sterne meinten es gut mit Sara. Sie hatte Levi Blums Kontaktperson aus dem Weg geräumt und sich dank Blums etwas unorthodoxer, aber effektiver Strategie in El Ghadans innersten Kreis eingeschlichen.

Ihr Enthusiasmus wurde jedoch durch das Gefühl getrübt, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie fühlte sich wie die Prinzessin aus dem Märchen, die trotz der bequemen Matratzen von einer kleinen Erbse geplagt wurde. Während sie die windige Uferpromenade entlangging, waren ihre Gedanken wieder einmal bei Aaron, Soraya und ihrer Tochter. Es war schwer zu ertragen, dass Aaron tot war und sich die beiden immer noch in Gefangenschaft befanden.

Irgendwie saß sie in der Klemme, weil sie Bournes Warnung beherzigen musste, nicht zu versuchen, Soraya und Sonya zu befreien, obwohl sie ihrem Ziel so nahe war. Ihr Vater hatte sie oft ermahnt, dass es gefährlich war, zu hart am Wind zu segeln. In einer solchen Situation befand sie sich nun. Mit El Ghadan segelte sie tatsächlich hart am Wind. Eine falsche Bewegung, und sie würde untergehen.

Sara trug immer noch ihr katarisches Gewand, ohne das sie nicht riskieren konnte, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Sie hatte ihren Vater über ihre sichere Verbindung kontaktiert und ihn über die jüngste Entwicklung in Kenntnis gesetzt. Im Gegenzug hatte er ihr zwei Informationen geschickt, die sie an El Ghadan weiterreichen konnte. Sie überlegte gerade, welche sie ihm zuerst anbieten sollte, als ein schwarzer amerikanischer SUV neben ihr anhielt.

Die Beifahrertür wurde geöffnet, und ein schlanker junger Mann stieg aus. Er trug einen westlichen Anzug, der ihm gut stand. Er sah nicht wie ein Dschihadist aus, doch Sara vermutete, dass das nur Verkleidung war.

Lächelnd öffnete er ihr die hintere Tür. »Waffen?«

»In Doha?« Sara breitete die Arme aus. »Überzeugen Sie sich.«

»Steigen Sie ein«, sagte er so herablassend, wie sie es von arabischen Männern gewohnt war.

Sie setzte sich auf den Rücksitz. In dem großzügigen Innenraum des SUV erwartete sie El Ghadan wie ein Sultan aus dem Osmanischen Reich.

»Guten Abend, Elli Thorson«, begrüßte er sie mit dem Namen, den sie ihm im Nite Jewel genannt hatte. »Geht es Ihnen gut?«

Sie lachte. »Small Talk ist wohl nicht so Ihr Ding, oder?«

El Ghadan verzog das Gesicht. »Merkt man das?«

»Es hat ein bisschen künstlich geklungen.«

»Da muss ich wohl noch dran arbeiten.«

»Nicht nötig.«

Der SUV fuhr langsam den Hafen entlang. Sara erkannte, dass der Fahrer kein bestimmtes Ziel anstrebte. Jedenfalls noch nicht.

El Ghadan schaute aus dem Fenster. »Es ist, als würden Sie gar nicht existieren, Elli.« Er sah ihr in die Augen. »Können Sie mir das erklären?«

»Ich glaube nicht, dass das notwendig ist«, erwiderte Sara.

»Ich habe nicht gerne mit Leuten zu tun, deren Identität mir unbekannt ist.«

»Und ich habe nicht so gerne mit Dschihadisten zu tun«, hielt Sara dagegen, »und doch sitzen wir hier beisammen. Ein seltsames Gespann.«

»Was?«

»Ach, nichts.«

»Wie heißen Sie wirklich?«

»Ich nehme an, El Ghadan ist auch nicht der Name, mit dem Sie geboren wurden.«

»Sie müssen es mir sagen.«

»Ich bin nur deshalb so effektiv, weil ich anonym bin.«

Sie saß still da, während er über ihre Worte nachdachte.

»Ich habe etwas für Sie, El Ghadan. Entweder wir machen Geschäfte, oder wir lassen es.

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.