Der zerbrochne Krug by Heinrich von Kleist
Autor:Heinrich von Kleist
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: buecher de
veröffentlicht: 2009-10-07T13:46:34+00:00
Achter Auftritt
Eine Magd tritt auf. Die Vorigen.
Adam Ein Glas mit Wasser!--
Die Magd Gleich! (Ab.)
Adam Kann ich Euch gleichfalls--?
Walter Ich danke.
Adam Franz? oder Mos'ler? Was Ihr wollt.
Walter verneigt sich; die Magd bringt Wasser und entfernt sich.
Neunter Auftritt
Walter. Adam. Frau Marthe usw. ohne die Magd.
Adam --Wenn ich freimütig reden darf, Ihr Gnaden, Die Sache eignet gut sich zum Vergleich.
Walter Sich zum Vergleich? Das ist nicht klar, Herr Richter. Vernünft'ge Leute können sich vergleichen; Doch wie Ihr den Vergleich schon wollt bewirken, Da noch durchaus die Sache nicht entworren, Das hätt ich wohl von Euch zu hören Lust. Wie denkt Ihrs anzustellen, sagt mir an? Habt Ihr ein Urteil schon gefaßt?
Adam Mein Seel! Wenn ich, da das Gesetz im Stich mich läßt, Philosophie zu Hilfe nehmen soll, So wars--der Leberecht--
Walter Wer?
Adam Oder Ruprecht--
Walter Wer?
Adam Oder Lebrecht, der den Krug zerschlug.
Walter Wer also wars? Der Lebrecht oder Ruprecht? Ihr greift, ich seh, mit Eurem Urteil ein, Wie eine Hand in einen Sack voll Erbsen.
Adam Erlaubt!
Walter Schweigt, schweigt, ich bitt Euch.
Adam Wie Ihr wollt. Auf meine Ehr, mir wärs vollkommen recht, Wenn sie es alle beid gewesen wären.
Walter Fragt dort, so werdet Ihrs erfahren.
Adam Sehr gern. Doch wenn Ihrs herausbekommt, bin ich ein Schuft. --Habt Ihr das Protokoll da in Bereitschaft?
Licht Vollkommen.
Adam Gut.
Licht Und brech ein eignes Blatt mir, Begierig, was darauf zu stehen kommt.
Adam Ein eignes Blatt? Auch gut.
Walter Sprich dort, mein Kind!
Adam Sprich, Evchen, hörst du, sprich jetzt, Jungfer Evchen! Gib Gotte, hörst du, Herzchen, gib, mein Seel, Ihm und der Welt, gib ihm was von der Wahrheit. Denk, daß du hier vor Gottes Richtstuhl bist, Und daß du deinen Richter nicht mit Leugnen, Und Plappern, was zur Sache nicht gehört, Betrüben mußt. Ach, was! Du bist vernünftig. Ein Richter immer, weißt du, ist ein Richter, Und einer braucht ihn heut, und einer morgen. Sagst du, daß es der Lebrecht war: nun gut; Und sagst du, daß es Ruprecht war: auch gut! Sprich so, sprich so, ich bin kein ehrlicher Kerl, Es wird sich alles, wie du wünschest, finden. Willst du mir hier von einem andern trätschen, Und dritten etwa, dumme Namen nennen: Sieh, Kind, nimm dich in acht, ich sag nichts weiter. In Huisum, hols der Henker, glaubt dirs keiner, Und keiner, Evchen, in den Niederlanden; Du weißt, die weißen Wände zeugen nicht, Der auch wird zu verteidigen sich wissen: Und deinen Ruprecht holt die Schwerenot!
Walter Wenn Ihr doch Eure Reden lassen wolltet. Geschwätz, gehauen nicht und nicht gestochen.
Adam Verstehens Ew. Gnaden nicht?
Walter Macht fort! Ihr habt zulängst hier auf dem Stuhl gesprochen.
Adam Auf Ehr! Ich habe nicht studiert, Ew. Gnaden. Bin ich Euch Herrn aus Utrecht nicht verständlich, Mit diesem Volk vielleicht verhält sichs anders: Die Jungfer weiß, ich wette, was ich will.
Frau Marthe Was soll das? Dreist heraus jetzt mit der Sprache!
Eve O liebste Mutter!
Frau Marthe Du--! Ich rate dir!
Ruprecht Mein Seel, 's ist schwer, Frau Marthe, dreist zu sprechen, Wenn das Gewissen an der Kehl uns sitzt.
Adam Schweig Er jetzt, Nasweis, mucks Er nicht.
Frau Marthe Wer wars?
Eve O Jesus.
Frau Marthe Maulaffe, der! Der niederträchtige! O Jesus! Als ob sie eine Hure wäre.
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