Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter by Malcolm Mackay

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter by Malcolm Mackay

Autor:Malcolm Mackay [Mackay, Malcolm]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783104022802
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2014-02-04T23:00:00+00:00


27

Der Fall hält Fisher auf Trab. Die hektische Zeit direkt nach einem Mord, in der jede Menge zu tun ist. Das ist der Teil, der ihm Spaß macht. Das sieht man an seinem Gesicht, an seiner Laune. Er liebt das. Auch weil er weiß, dass es nicht lange so bleiben wird. Entweder schnappt er die Killer, die Ermittlungen werden abgeschlossen, und er wendet sich wieder banaleren Dingen zu, während er auf den nächsten Fall wartet, oder der Sache geht die Luft aus. Kommt drauf an, wie gut die sind. Wie gut er ist. Doch im Augenblick ist alles Mögliche zu erledigen. Genieß es. Stürz dich in die Arbeit. Das ist der Teil, wegen dem sich das Ganze lohnt.

Er ist wieder unterwegs zu Zara Cope. Sie hat auf dem Revier übernachtet und ist noch da. Bloß noch ein paar Fragen, nur Kleinigkeiten. Erstens muss er rausfinden, in welchem Club sie waren. Dann muss er sich das Videomaterial besorgen, falls es Überwachungskameras gibt. Muss in Erfahrung bringen, welches Taxi, welcher Fahrer sie nach Hause gebracht hat. Wer der andere Fahrgast war. Muss sich anhören, was diese Leute zu sagen haben. Wer die ersten Überflieger am Tatort waren, weiß er bereits. Einer von beiden war Paul Greig. Gottverfluchte Scheiße! Dieser Mistkerl scheint seine Nase noch überall reinzustecken, selbst wenn er bloß seine Arbeit macht. Fisher kennt ihn gut genug, um ihm nicht über den Weg zu trauen. Ihm kein einziges verdammtes Wort zu glauben. Okay, noch hat Greig in diesem Fall nichts falsch gemacht. Zuzutrauen wär’s ihm. Es gibt Polizisten, die dafür bezahlt werden, dass sie als Erste am Tatort sind und die verbliebenen Beweise beseitigen. Fisher weiß, dass so was vorkommt. Würde ihn nicht überraschen, wenn Greig so jemand wäre. Es ist immer besser, misstrauisch zu sein, wenn dieser verlogene Drecksack als Erster am Tatort ist. Warum hat sich noch niemand über ihn beschwert? Warum zum Teufel wurde er nicht längst rausgeworfen?

Wieder auf dem Revier. Erst der Papierkram. Langweiliges, stumpfsinniges Zeug. Auf ihn wartet schon ein Bericht über die im Haus gefundenen Sachen. Dem Kriminalbeamten, der sich umgesehen hat, ist nichts Verdächtiges aufgefallen. Keine Drogen. Ein bisschen Kleingeld. Nichts, was einen stutzen lässt. Die Ermittlung weiterer Einzelheiten dürfte etwas länger dauern. Wie viel Geld hat Winter auf seinen Bankkonten, und können wir beweisen, dass es aus dem Drogenhandel stammt? Bei einem Toten ziemlich schwierig. Zumindest wenn er keine eindeutigen Beweise hinterlassen hat. Die erste Hausdurchsuchung deutet nicht darauf hin. Enttäuschend. Was aus seinem Vermögen wird und ob man es beschlagnahmen kann, muss jemand anders entscheiden.

Auf dem Weg zur Suite, in der Cope übernachtet hat, ärgert er sich, dass er nichts gegen sie in der Hand hat. Keine Drogen. Keine verdächtigen Dokumente. Kein verdächtiges Geld. Keine große Überraschung. Ein Dealer mit Winters Erfahrung weiß, wie vorsichtig man sein muss, wo man was versteckt, das nicht gefunden werden sollte. So jemand rechnet mit dem Schlimmsten. Schlimmer als diesmal wird es nicht. Wären Drogen gefunden worden, hätte er Cope jetzt am Haken. Hätte sie alles Mögliche fragen können.



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