Der Schmied by Lena Jeany

Der Schmied by Lena Jeany

Autor:Lena, Jeany [Lena, Jeany]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-12-03T23:00:00+00:00


***

Sven ritt entspannt und in angenehmen Schweigen neben Tihomir her. Das war wohl der erste Tag, den er wirklich genoss. Sein Körper hatte sich endgültig an das Reiten gewöhnt. Nicht einmal beim Aufsitzen hatten seine Muskeln protestiert. Als wollte das Wetter seine Laune bestätigen, strahlte die Sonne wieder von einem wolkenlosen Himmel.

Er warf einen kurzen Seitenblick zu Tihomir - wie schon öfter heute - und erneut als hätte er es gespürt, wandte Tihomir ihm das Gesicht zu, schenkte ihm ein kurzes Lächeln, das Svens Laune wieder ein Stückchen hob.

Dabei hatte er gestern Abend erneut ein ganz komisches Gefühl und auch heute Morgen. Nachdem sie sich vor dem Besuch beim Herzog so nahe gewesen waren, hatte Sven fest damit gerechnet, dass sie nur ein Bett brauchen würden. Dass sie wie die Nacht davor, mit nur einer Decke auskommen würden. Aber Tihomir war, nachdem sie sich noch kurz unterhalten hatten, in ein Bett geschlüpft und hatte die Decke um sich geschlungen. Sven hatte nichts gesagt, die Aussage von Tihomirs Tun erschien ihm eindeutig genug: getrennte Betten.

Demensprechend mulmig war ihm heute Morgen gewesen. Er hatte befürchtet, dass Tihomir wieder so auf Distanz gehen würde, doch das war nicht geschehen. Im Gegenteil war er an ihn heran getreten, kaum das Sven sich aus seinem warmen Bett aufgerafft hatte. Ein sinnlicher Kuss, der Svens Blut in Wallung gebracht hatte, war sein Morgengruß gewesen, gefolgt von einem Lächeln, das Svens Knie so weich werden lassen hatte, dass er fast wieder zurück aufs Bett gesunken wäre. Im Nachhinein musste Sven zugeben, dass ihm unwohl gewesen wäre, wenn sie in einem Bett geschlafen hätten. Immerhin konnte man doch nie sicher sein, ob nicht jemand wegen irgendwas ins Zimmer kam? Andererseits hätten sie abschließen können, doch im Nachhinein war es ohnehin vergeblich, darüber zu grübeln.

Danach hatten sie gemütlich gefrühstückt. Entgegen Svens Annahme, dass Tihomir so schnell wie möglich weiter wollte, hatte der gemeint, sie müssten sich nicht mehr beeilen. Bisher hatte er nur so schnell vorankommen wollen, um die Nachricht so bald wie möglich abliefern zu können. Wenn Sven an den Herzog dachte, konnte er es ihm nicht verübeln. Also hatte Sven auch kein schlechtes Gewissen gehabt, als er noch einmal gemütlich auf den Markt geschlendert war. Diesmal in Begleitung Tihomirs. „Damit du nicht wieder was für mich kaufst“, war dessen Begründung gewesen, mit einem verschmitzten Grinsen, dem Sven kaum widerstehen hatte können, ihn an sich zu ziehen und einfach zu küssen. Sie hatten dabei allerdings vor dem Wirtshaus gestanden, also hatte Sven sich natürlich zurück gehalten.

Er hatte jetzt eine eigene Decke und tatsächlich einen Umhang, der den Regen längere Zeit abhalten sollte. Er hoffte nur, dass der Verkäufer ihn nicht über den Tisch gezogen hatte. So teuer wie das Teil gewesen war, müsste es nämlich selbst einem Blizzard standhalten. Sonst hatten sie nur ihren Proviant aufgestockt und einen weiteren Wasserschlauch erstanden.

Kurz nachdem sie aufgebrochen waren, hatte Tihomir auf einem sandigen Stück Erde angehalten und für Sven eine ungefähre Karte gezeichnet. Zuerst hatte Sven sich deswegen wieder schlechter fühlen wollen, doch dann hatte er die Information einfach in sich aufgenommen.



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