Der Phoenix hebt ab by Tanja Biallas

Der Phoenix hebt ab by Tanja Biallas

Autor:Tanja Biallas
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demand GmbH
veröffentlicht: 2015-04-14T16:00:00+00:00


Verschiedene Operationstechniken

Ich habe mich entschieden, hier nicht jede einzelne Operation im Detail aufzuführen. Insgesamt war ich ca. zwanzig Mal beim Operieren - dies beinhaltet neben den großen Operationen in Vollnarkose auch Eingriffe in Lokalanästhesie. Hinzu kommen (ich habe aufgehört, diese Reisen zu zählen) viele, viele Fahrten nach München zum Vor- oder Nachgespräch einer Operation und immer wieder zur weiteren Eingriffsplanung, wenn eine Heilungsphase abgeschlossen war. Außerdem Zusatzeingriffe unterschiedlicher Größenordnungen, weil sich gelegentlich etwas anders entwickelt, als geplant, bedingt durch Ausmaß und Tiefe der verbrannten Fläche. Teilbereiche der Haut schlagen manchmal einen anderen Weg ein, als von uns geplant. Dies zeigt sich aber erst nach einer gewissen Zeit, es wird frühestens nach ca. drei Monaten erkennbar, so meine Erfahrung. Es empfiehlt sich, diese „Richtungswechsel“ anzuerkennen und zu akzeptieren (es geht auch gar nicht anders) und entsprechend zu lernen, „um die Ecke zu denken“. Verbrennungen haben ihre eigenen Gesetze. Hier stellt sich wirklich eine große HERAUSFORDERUNG und wie großartig, erleichternd und hoffnungsbringend ist es, Spezialisten zu haben, die sich dieser Aufgabe stellen!

So vergingen die Jahre. Bei einigen Klinikaufenthalten haben wir mehrere Operationen durchgeführt und es bedurfte viel Zeit und Geduld, die sich in Wochen und Monaten stationär rechnet, plus anschließender Heilzeit „zu Hause“, also in Jahren.

Ich habe die mikrochirurgischen Lappenplastiken körperlich als besonders anstrengend und seelisch als ängstigend empfunden, weil die ersten 48 Stunden postoperativ entscheidend sind, ob ein Lappen erfolgreich einheilt und die Gefäßanschlüsse einwandfrei „funktionieren“. Gelingt dies nicht, stirbt er ab… Zusätzlich sind die neu entstehenden Gewebedefekte durch das tiefe Heben der Lappen an der Entnahmestelle für den Patienten nicht angenehm. Beim Aufwachen wirst Du also mit zwei Wundarealen konfrontiert. Entnahmestelle plus Empfängerstelle. Vertrauen, innere Ruhe, Zeit und Geduld brauchst Du in der Folge für eine gesunde Heilung. Nur so geht es.

Bei mir wurden bisher folgende Operationstechniken durchgeführt: Hauttransplantationen (Spalthaut und mesh graft), Entlastungsschnitte (Z-Plastiken), verschiedene mikrochirurgische Lappenplastiken), INTEGRA als Hautersatz. Hinzu kamen Eingriffe in Lokalanästhesie, die notwendig wurden, weil es meinem Körper zuviel wurde und er nicht alles gleichzeitig gleich gut heilen kann, z. B. Folgeverschlüsse von kleinen Inzisionen (Einschnitte) sowie diverse „Nacharbeiten“: Kleine Schnittkorrekturen, Hämatomausräumungen oder punktuelle Liposuktionen, um das kosmetische Ergebnis zu verbessern.



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