Der Block by Jérôme Leroy

Der Block by Jérôme Leroy

Autor:Jérôme Leroy [Leroy, Jérôme]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi
Herausgeber: Edition Nautilus
veröffentlicht: 2017-04-15T00:00:00+00:00


Let’s go for a little walk

Under the moon of love

Let’s sit down and talk

Under the moon of love

I wanna tell ya

That I love ya

Nachdem wir zehn Minuten gegangen waren, zeichneten sich vor dem Sternenhimmel Zypressen ab, die anzeigten, dass wir uns dem Ausgang der Ausgrabungsstätte näherten.

Wieder kletterten wir über den Zaun. In der Luft lag ein Duft nach Lavendel.

Wir folgten einem Feldweg, der zur Hauptstraße und hinauf zum Vorplatz des Mont-Lancre führte. Nur dass wir uns jetzt vierhundert Meter unterhalb davon befanden und uns dank des abschüssigen Geländes ungesehen von hinten den Demonstranten der ASAB nähern konnten.

»Sind alle bereit?«

Ich hörte, wie die Visiere herunterklappten, und das klickende Geräusch, als die Schlagstöcke vom Gürtel abgenommen wurden.

Wir stellten uns in zwei Reihen auf, und ich sagte: »Los geht’s.«

Wir begannen in einem leichten Laufschritt und wurden dann immer schneller, je mehr die Straße anstieg.

Ich hörte nur den regelmäßigen Atem der Jungs und das Knallen der Rangers auf dem Asphalt.

Ich dachte wieder an die Spartiaten, an den Angriff der Leoniden beim Thermopylenpass.

Man konnte das Geschrei der ASAB-Aktivisten schon hören, noch bevor man die Lichter des Festzelts sehen konnte, um das sich in der Dunkelheit ein Lichthof bildete.

Wir näherten uns ihnen von hinten.

Laut brüllend und schnell schossen wir auf sie zu.

Maximaler Überraschungseffekt.

Wir richteten ein echtes Blutbad an.

Noch bevor sie reagieren konnten, war die Hälfte von ihnen außer Gefecht gesetzt. Wir schossen aus nächster Nähe mit den großen CS-Reizgassprühgeräten auf sie, wir zerschmetterten ihnen die Kiefer mit den Schlagstöcken, wir schlugen ihnen die Motorradhelme vom Kopf, und wir durchbrachen ihre Reihen, als wären sie aus Butter, bis wir vor der Linie der Bereitschaftspolizisten standen.

»Was ist das für eine Scheiße?«, brüllte einer von den unteren Chargen wütend. »Wer seid ihr überhaupt? Was sollen diese Scheiß-Uniformen?«

Der Beamte in Zivil, der sie befehligte, hatte dagegen schon verstanden, was Sache war: »Was Sie da tun, ist unzulässig, hören Sie, absolut unzulässig! Sie treten hier mit einer regelrechten Miliz auf! Das werde ich melden, das können Sie glauben, ich …«

Aber er hatte nicht mehr viel Zeit rumzubrüllen.

Die ASAB-Aktivisten waren fuchsteufelswild, sie glaubten, das wäre ein Angriff der Bereitschaftspolizei, und griffen nun ihrerseits an, um sich zu rächen.

So wie ich es befohlen hatte, überließen wir den Bereitschaftspolizisten diesen Gegenschlag: Sollten sie doch sehen, wie sie klarkamen und den Angriff konterten. Und wir stahlen uns durch den Hintereingang zurück ins Festzelt, heimlich, still und leise, als wäre nichts gewesen, nur so ein Scheiß-Journalist vom Sud Matin, den ich nicht erwischen konnte, schoss zwei oder drei Fotos.

Natürlich wirbelte dieser kleine Zwischenfall bei der Kundgebung von Lancrezanne eine Menge Staub auf und war am nächsten Tag der Aufmacher in den Zeitungen und Fernsehnachrichten.

Manche forderten ohne weitere Umschweife die Auflösung der GPP wegen Anstiftung zu Gewalt. Die Gewerkschaften der Polizei, sogar die von rechts, empörten sich über die von einer großen Partei absichtlich verursachte Verwechslung zwischen ihrem eigenen Ordnerdienst und den Ordnungskräften durch die Verwendung ähnlicher Uniformen und einer ähnlichen Ausrüstung.

Dann beruhigten sich die erhitzten Gemüter wieder. Die Medien hatten ein neues Thema gefunden, nachdem der



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