Der Berg der Abenteuer by Blyton Enid

Der Berg der Abenteuer by Blyton Enid

Autor:Blyton, Enid
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-08-10T04:00:00+00:00


Philipp wird gefunden

Jack sah sich in der stillen Halle um. „Komisch, daß hier nirgends ein Mensch zu sehen ist. Alle die Räder und Drähte arbeiten so fleißig für sich allein. Niemand kümmert sich um sie. Und dieser große Saal mit dem Thron und den vielen schönen Sachen ist auch ganz verlassen.“

„Ja, das ist wirklich sonderbar.“ Dina zupfte Jack am Ärmel. „Hör mal, Jack, könnten wir Philipp nicht befreien?

Jetzt kennen wir doch den Ausgang aus dem Berg. Wir brauchen nur denselben Weg zurückzugehen und die Strickleiter wieder hinunterzuklettern. Schneelein wird uns zu Philipp führen. Dann bringen wir ihn hier raus.“

„Wir könnten es jedenfalls versuchen.“ Jack streichelte das Zicklein, das neben ihm stand. „Wo ist Philipp?“ flüsterte er ihm ins Ohr und gab ihm einen Stups. „Zeig uns den Weg, Schneelein!“

Schneelein verstand jedoch nicht, was Jack von ihm wollte. Zärtlich rieb es seinen Kopf an den Knien des Knaben. Da gab er es auf. „Mit Gewalt ist nichts zu machen. Wir müssen warten, bis Schneelein von selber geht. Dann folgen wir ihm.“

Die Kinder blickten das Zicklein erwartungsvoll an.

Nach einer Weile wurde es unruhig und lief quer durch den Saal hinter den großen Thron. Leise schlichen die Kinder ihm nach und hielten sich möglichst dicht an den Wänden, wo es nicht so hell war. Als Schneelein hinter einem dunkelroten Vorhang verschwand, spähten sie vorsichtig hindurch. Auf der anderen Seite befand sich eine kleine Bibliothek, deren Wände mit Büchern bedeckt waren. Die Kinder gingen hinein und sahen sich darin um.

Die Bücher sahen gelehrt und schwierig aus. Die meisten waren in fremden Sprachen geschrieben.

„Das sind wissenschaftliche Bücher“, sagte Jack.

„Kommt, Schneelein ist dort durchgegangen.“

Weiter folgten sie dem Zicklein, das sich ab und zu nach ihnen umwandte. Hoffentlich brachte es sie wirklich zu Philipp! Nun führte der Weg ein wenig aufwärts durch einen tunnelähnlichen Gang, der in bestimmten Abständen von den gleichen trüben Lampen erleuchtet war, die sie bereits aus den früheren Gängen kannten. Es war ein wenig unheimlich, so durch das Halbdunkel zu gehen, denn sie konnten immer nur ein kurzes Stück des Weges erkennen. Schneelein trabte wie ein kleiner weißer Geist vor ihnen her.

In den Felswänden befanden sich ab und zu große Nischen, die als Vorratsräume benutzt wurden. Kisten und Kasten, Pakete und Kartons verschiedener Größe lagen dort kunterbunt durcheinander. Jack blieb vor einigen Kisten stehen und betrachtete sie aufmerksam. Sie trugen Aufschriften in fremden Sprachen. Aus einer halbgeöffneten Kiste sahen Konservendosen hervor.

„Seht mal“, zeigte Jack, „hier sind die Vorräte. Der Hubschrauber muß sie hergebracht haben. Ich möchte bloß wissen, was die Leute in dem Berg machen.“

Nun kamen die Kinder an eine Wendeltreppe, die aus dem Felsen gehauen war. Leicht wie eine Feder sprang Schneelein die steilen Stufen empor, während die Kinder mühsam hinter ihm herkeuchten. Schließlich blieb das Zicklein vor einer festen hölzernen Tür mit großen Riegeln stehen und schrie laut.

Die Kinder lauschten mit klopfendem Herzen auf eine Antwort. Da hörten sie Philipps vertraute Stimme.

„Schneelein, ich bin noch immer hier, aber ich kann nicht zu dir hinauskommen.“

Jack klopfte an die Tür. „Philipp!“ rief er leise.



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