Der andere Sindbad by Gardner Craig Shaw

Der andere Sindbad by Gardner Craig Shaw

Autor:Gardner, Craig Shaw [Gardner, Craig Shaw]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Das 15. der 32 Kapitel, in dem die Rettung aus dem Himmel kommt, wenn man denn überhaupt von einer solchen reden kann.

Ich würde mich also tatsächlich für die anderen opfern müssen. Einen Trost hatte ich wenigstens: Wenn ich diesen außerordentlich hohen Preis zahlen mußte, dann war mir wenigstens ein Platz im Himmel sicher — das heißt, sofern sie da oben keine Regeln hatten, die einen allzu vertrauten Umgang mit Affen hier auf Erden verboten. Es war höchste Zeit, die Sache hinter mich zu bringen. Doch um das zu tun, mußte ich zuerst einigen ihrer Forderungen nachkommen. Ich brachte die folgenden Worte nur mit einigen Schwierigkeiten über meine Lippen: »Ich werde — sicherlich — mein Bestes tun — vielleicht — schaffe ich es — einmal«, brachte ich schließlich hervor.

Der Zauberer meinte, er kenne das Wort »Uh« nicht, und er könne nicht mehr als zwei Sprachen gleichzeitig übersetzen. Ich wiederholte, daß ich mein Bestes versuchen würde. Malabala übersetzte dann den Affen irgend etwas, doch ob ich damit die letzte Frage beantwortete oder eine, die mir lange zuvor gestellt worden war, darüber hatte ich beim besten Willen keine Übersicht mehr. Ich hoffte nur, daß meine Antwort irgendwie passend war. In der Zwischenzeit stellten sowohl die Königin als auch der Kapitän weiterhin ihre Forderungen.

»Die Königin wünscht, dich aus deiner Schale zu pellen«, erklärte Malabala in diesem Moment. Und dann, etwas später, fügte er hinzu: »Einmal ist niemals genug.«

»Nun, vielleicht könnten wir die Sache verschieben...« Ich hielt gerade noch rechtzeitig genug inne, um meine wahren Wünsche nicht zu verraten. »Nein, Malabala, sagt ihnen lieber, daß ich — äh — mein Bestes tun werde — natürlich unter Berücksichtigung meiner körperlichen Grenzen — es — nun — vielleicht zweimal schaffen werde — äh.«

Malabala und die Affen unterhielten sich angeregt.

»Die Königin schätzt falsche Bescheidenheit ganz und gar nicht«, sagte Malabala zwischendurch. »Jeder Affe hat schon von der ungeheuren Potenz der menschlichen Männchen gehört.«

»Ook griich ook skrii!« schrie plötzlich jemand über dem ganzen Hin und Her.

»Der dritte Test wird jetzt beginnen!« erläuterte der Zauberer schließlich. Doch da kamen die Affen bereits auf mich zu, um mich fortzuführen.

Ich hätte Euch gerne erzählt, daß ich mein Schicksal mit stiller Würde akzeptierte. Doch ich wäre nicht ganz ehrlich, wenn ich nicht erwähnen würde, daß es da auch eine gewisse Menge an Tritten und Schreien gab.

Doch ehe ich mich versah, fand ich mich unsanft auf ein gut gepolstertes Lager unter Deck geworfen. Meine Arme, die wie Dreschflegel um sich schlugen, verhedderten sich im Bettzeug, und als ich mich endlich wieder befreit hatte, waren alle Affen bis auf einen verschwunden, und diese letzte, verschleierte Kreatur war gerade dabei, die Tür zu verschließen.

Dennoch: Selbst in dieser schlimmstmöglichen Situation weigerte sich etwas in meiner Brust, die Hoffnung ganz aufzugeben. Ich starrte den großen Gorilla an, der sich mir näherte. Ich beschloß, ihn erneut in seiner Sprache anzusprechen, und war diesmal sorgfältig darauf bedacht, das Wort ›ook‹ zu vermeiden. Ich konnte nicht mit ihr in einer Sprache argumentieren, die ich nicht verstand, aber vielleicht konnte ich sie verwirren, oder, noch besser, in Wut versetzen.



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