Das weisse Pulver by Jurij A. Treguboff

Das weisse Pulver by Jurij A. Treguboff

Autor:Jurij A. Treguboff [Treguboff, Jurij A.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-01T17:00:00+00:00


MENSCHLICHE GEFÜHLE

Jules Courbet erwachte sofort, als das Telefon klingelte, und blickte auf die Uhr.

„Alles in Ordnung.“ Das war die Stimme von Egon Penzing.

„Hat dich jemand gesehen?“

„Irina Scheltow war bei ihm, aber sie kennt mich nicht. Das Motorrad hat sie zwar gesehen, aber es ist längst fort.“

„Gut, treffen wir uns heute um zehn, am gewohnten Platz.“

Soll ich Lisa anrufen, überlegte er und blickte nochmals auf die Uhr. Ja, sie muß sofort wissen, was passiert ist.

„Komm zu mir, Jules.“ Ihre Stimme klang hellwach.

„Kapustin kann uns nicht mehr schaden. Er war allerdings nicht allein, deine Schwester Irina war bei ihm.“

„Ob sie die Zusammenhänge errät?“

„Dazu gehört kein besonders großer Scharfsinn, und ich denke, die Polizei hat sie längst verhört. Sie wird sich jedoch hüten, von dem geklauten Heroin zu erzählen, das sich wunderbaren Geschehens als Mehl entpuppte. Soviel Selbsterhaltungstrieb wird sie haben! Die Polizei ist jedoch nicht dumm und wird sie vermutlich rund um die Uhr beobachten lassen. Mit ihr Kontakt aufzunehmen, wäre lebensgefährlich. Das kann sich niemand leisten.“

„Ich meine, wir sollten uns vergewissern, ob die Polizei Irina tatsächlich beobachten läßt. Das kann man leicht feststellen.

Außerdem möchte ich wissen, ob sie sich auch für meine Schwester Nadjeschda und diesen Letten interessiert. Nadjeschda hatte Irina und Pokuschaites beobachtet und wird zumindest ahnen, wer hinter dem heutigen Vorfall stecken könnte. Wir sollten die zwei ebenfalls so lange beschatten, bis wir einwandfrei sagen können, ob sie von der Polizei beobachtet werden oder nicht.

Du weißt, daß ich mit Pokuschaites sprechen will, und das geht nur über Nadjeschda. Da können wir uns keinen Lapsus leisten.“

„Gut, ich werde unser Dreigestirn Markus Birkenfeld, seine Carmela und Alexander Begert in Bewegung bringen. Sollen sie diese Frage klären. Ich denke, einige Tage werden genügen, dann wissen wir Bescheid.“

Courbet erhob sich und machte eine leichte Verbeugung.

„Wollen wir versuchen, noch etwas zu schlafen. Die drei kann ich sowieso erst gegen Mittag erreichen.“

Lisa ist wirklich Klasse, dachte er, als er sein Schlafzimmer betrat. Wir müssen unbedingt klären, ob uns seitens ihrer Familie Gefahr drohen könnte.

*

Jules Courbet ahnte nicht, daß Lisa von ganz anderen Überlegungen ausging. Wenn ich Glück habe, ist Pokuschaites der richtige Mann, der mein Problem lösen wird, dachte sie. Und wenn ich mich irre?

Nein, Nadjeschda vertraut ihm, und das ist ein großes Plus für ihn.

Sie liebte Nadjeschda sehr und verglich sie mit einer Ameise, die beharrlich und zäh unentwegt daran arbeitete, glücklich zu werden, und es sicherlich auch werden wird!

Nadjeschda würde niemals jemandem bewußt Schwierigkeiten machen, dazu war sie nicht fähig, und der Mann, den sie sich ausgesucht hat, mußte einen ähnlichen Charakter haben.

Hier fiel ihr Georgij ein. Wieso bin ich eigentlich niemals auf den Gedanken gekommen, ihn mit einer intensiven Suche nach Verena zu betrauen? Schließlich ist er ihr Vater!

Mit einem Schlag sah sie die Nacht vor sich, in der sie seine Geliebte geworden war. Ist das überhaupt notwendig gewesen, fragte sie sich verzweifelt. Ich habe doch kaum etwas von ihm gewußt, und wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich auch heute nicht viel mehr über ihn.

Sie dachte daran, daß er sie immer



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