Das Weihnachtswunder by Donna Vanliere

Das Weihnachtswunder by Donna Vanliere

Autor:Donna Vanliere [Vanliere, Donna]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838723983
Google: UpO8DC_6pJgC
Barnesnoble:
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-12-14T05:00:00+00:00


SECHSTES KAPITEL

Alles hat Risse.

Auf diese Weise kommt Licht hinein.

Leonard Cohen

Emily war auf dem Sofa eingeschlafen. Girl hob den Kopf, als ich ins Wohnzimmer kam. »Pst«, zischte ich und machte ihr ein Zeichen, sich wieder hinzulegen. Das Telefon klingelte, und ich rannte hin.

»Hallo?«

»Du hast meine Frage noch immer nicht beantwortet«, meinte Roy.

»Welche Frage?«

»Möchtest du zum Weihnachtsessen hier vorbeikommen?«

Ich schwieg kurz, bevor ich antwortete. »Ich kann nicht.«

»Warum nicht?« Es klang, als sei er gerade dabei, etwas zu essen.

»Weil Mark zu Hause sein wird.«

Die Kaugeräusche am anderen Ende der Leitung verstummten. »Oh, das ist gut, weil wir sowieso nicht genug zu essen haben.«

Ich lachte.

»Hast du deine Kleine noch bei dir?«

Ich bestätigte, dass es so war, und erzählte ihm von unserem Plan, sie über die Weihnachtstage bei uns zu behalten. Wenn Roy das für einen Fehler hielt, so behielt er es für sich.

»Ich pass heute Abend auf Jasmine auf, damit meine Tochter und mein Schwiegersohn einige Einkäufe erledigen können. Glaubst du, dass deine Mannschaft Lust auf eine Pizza hätte?«

»Ich muss Emily fragen, aber im Moment schläft sie. Heute Abend könnten nur Emily und ich kommen. Mark arbeitet.«

Wir vereinbarten, uns, Emilys Zustimmung vorausgesetzt, zu treffen, nachdem ich sie auf einen Besuch bei Mia im Krankenhaus vorbeigefahren hatte. Ich sah nach Emily. Sie musste erschöpft sein, nachdem so viel an einem einzigen Tag passiert war. »Finde ein Zuhause für sie«, betete ich, während ich ihr beim Schlafen zusah. »Bitte finde ein Zuhause mit Eltern für sie, die sie lieben.« Mark hatte Recht. Jeder Mensch brauchte eine Verschnaufpause. Ich setzte mich in die Rumpelkammer und nahm ein Magazin in die Hand. Bevor ich den ersten Satz gelesen hatte, war ich auch schon eingeschlafen.

Eine Stunde später zuckte ich hoch. Emily und Girl standen vor mir und starrten mich an. »Girl hat geträumt und mich aufgeweckt«, sagte Emily. »Sie hat geknurrt und gejault, weil sie einen anderen Hund gejagt hat.«

»Hat sie das?«

»Ja. Sie hat einen anderen Hund gejagt, weil der ihr den Knochen weggenommen hat.«

Ich lächelte. Ihr Haar war zerwühlt, und ihr Sweatshirt hatte sich bis über ihren Bauchnabel hochgeschoben. Irgendwie hatte sie unterwegs ihre Trainingshose verloren, und jetzt trug sie nur noch ihren rosa Winnie-the-Pooh-Schlüpfer.

Ich nahm ihre Hand zwischen meine beiden. »Emily, würdest du über Weihnachten gern bei uns bleiben?«

»Darf ich?« Ihre Stimme klang erleichtert.

»Ja.«

»Dürfen Greta und Hal auch kommen?«

»Das wäre prima.«

Sie reckte sich auf die Zehenspitzen, und Girl stupste sie mit der Nase an. »Fahren wir jetzt ins Krankenhaus?«

»Ja.«

Sie zog an meiner Hand, und ich stand vom Stuhl auf. In diesem Moment klingelte es.

Vor der Tür stand Mom. Ich ging zur Hintertür und hörte sie, bevor ich sie sah. Sie trug eine rote Jacke, die mit lauter winzigen, beim Gehen bimmelnden Glöckchen bestickt war. »Ich hab mehrfach angerufen, aber es ist nie jemand rangegangen«, sagte Mom und schob Dad ins Haus. Als sie Emily sah, hob sie die Hand und winkte ihr zu. »Hallo, du. Ich bin Charlotte, Patricias Mom.« Sie beugte sich zu Emily hinunter. »Wie heißt du?«

»Emily.«

Mom warf ihren Kopf in den Nacken. »Oh, was



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