Das soll mir erst mal einer nachmachen! by Annemarie König

Das soll mir erst mal einer nachmachen! by Annemarie König

Autor:Annemarie König
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demand, Norderstedt
veröffentlicht: 2014-01-30T05:00:00+00:00


Schlimme Zeiten mit Peter

Irgendwie musste ich eine Lösung finden. Aus diesem Grund besuchte ich meine Freundin Miriam in Geldern, die ja in allen Notsituationen immer für mich da war. Zu ihr und zu ihrem Mann Arno konnte ich hinkommen, wann immer ich wollte. Bei Miriam schüttete ich all meine Probleme und Sorgen aus. Sie bot mir an, doch zu ihr an den Niederrhein zu ziehen und meinte: „Komm doch hier runter. Wir besorgen Dir eine Wohnung.“

Diesen Vorschlag fand ich gut, aber vorher musste ich noch einmal nach Hannover zu meinem Anwalt, denn ich hatte inzwischen die Scheidung von Peter Klose eingereicht. Bei dieser Gelegenheit wollte ich bei Frau Furda in Bad Pyrmont vorbei fahren, mich von ihr verabschieden und sie informieren, dass ich ins Rheinland ziehe. Als ich in Hannover in die Straße einbog, in der mein Anwalt seine Kanzlei hatte, kam mir mein schöner Peter entgegen. Auf seine Frage: „Was willst Du denn hier?“ antwortete ich: „Ich will zum Anwalt!“ „Da will ich auch hin“, meinte er ziemlich frech und ging einfach mit, obwohl es gar nicht sein Anwalt sondern mein Anwalt war. Während wir warteten, sagte Peter: „Ich will sofort die Ringe wieder haben.“ Damit meinte er die Hochzeitsringe, die ich damals noch trug, und zwar einen Ring mit Brillanten und einen Vorsteckring. Ich dachte gar nicht daran, diese Ringe Peter zu geben. Warum auch?

„Und wenn du mir die Finger abschneidest, den Ring bekommst du von mir nicht!“, machte ich ihm unmissverständlich klar. Kurz darauf begann das Gespräch mit meinem Anwalt. Peter ging einfach mit rein. Der Anwalt war ganz große Klasse. Er setzte sich hundertprozentig für meine Interessen ein. Sehr ausführlich erklärte er, was mir alles zusteht. Peter müsse aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen, er müsse für mich aufkommen und vieles mehr. Peter wollte das natürlich alles nicht wahrhaben und erzählte irgendwelches dummes Zeug, weil er seine Felle wegschwimmen sah. Dem Anwalt wurde Peters Geschwätz dann irgendwann offensichtlich zu viel. Nach einer Weile unterbrach er Peter mit den Worten: „Ich vertrete Ihre Frau und nicht Sie. Ich bitte Sie, den Raum jetzt sofort zu verlassen!“ Daraufhin ging Peter auch tatsächlich wutentbrannt aus dem Zimmer. Ich war wirklich erleichtert, denn ich glaubte, ich wäre den schönen Peter jetzt endgültig los und könnte die Trennung und Scheidung durchziehen. Aber Pustekuchen!

Als ich aus dem Büro des Anwalts kam, erwartete mich der schöne Peter schon vor der Türe. Er redete so lange freundlich auf mich ein, bis ich mich letztendlich breit schlagen ließ, mit ihm eine Tasse Kaffee zu trinken. Aber aus einer Tasse Kaffee wurden zwanzig, und was war das Ende vom Lied? Ich bin wieder mit dem schönen Peter nach Hause gefahren. Als ich die Wohnung betrat, habe ich gedacht, ich komme in einen Schweinestall. Es stand verdrecktes Geschirr herum, auf dem sich schon Schimmel bildete, kurzum, die ganze Wohnung befand sich in einem katastrophalen Zustand. Es war ein richtiger Saustall. Alles das konnte aber nichts daran ändern, dass ich mich wieder mit meinem schönen Peter vertragen habe. Anders als geplant habe ich mich dann nicht von Frau Furda verabschiedet.



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