Das Labyrinth der rasenden Zeit (German Edition) by Buchwald Andreas H

Das Labyrinth der rasenden Zeit (German Edition) by Buchwald Andreas H

Autor:Buchwald, Andreas H. [Buchwald, Andreas H.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Überwachung, Labyrinth, Zeit, Experiment, Manipulation, Gefängnis
Herausgeber: AndreBuchVerlag
veröffentlicht: 2013-07-06T22:00:00+00:00


XVIII

Obwohl Silko sein Ansinnen im Augenblick des Sprechens bereits bereute, zog er es nicht zurück. Fast tödlich erschrocken über den eigenen Mut, war er bereit, alles nun Folgende in Kauf zu nehmen und sich um keinen Preis etwas anmerken zu lassen. Denn nun hatte er seinen eigenen Plan verraten, dessen Grundsatz gelautet hatte: Erst genügend Wissen und Kenntnisse sammeln und danach zur Tat schreiten. Jetzt war es zu spät und er hatte sich selbst in eine Situation manövriert, die ihn zwang, seinen Weg beinahe nackt anzutreten, ohne die geringsten Anhaltspunkte, ohne Proviant, ohne irgendetwas. Von den Berichten zweier Betroffener einmal abgesehen, die noch immer sehr plastisch in seinem Gedächtnis ruhten.

Der Schwarze grinste.

„Dein Wunsch ist mir Befehl, du kleine Sackratte“, grunzte er sichtlich vergnügt. „Wenn du’s auf deine Kappe nimmst, ist es umso besser. Also dann los!“

Er erhob sich und öffnete die Tür zu einem Nebenraum.

„Dort?“ fragte Silko sinnlos.

„Hier“, erwiderte der Schwarze. „Du musst nur hier durch. Da hinten geht’s rechts ab und schon bist du drin. Im Labyrinth.“

„Hast du wenigstens noch was zu essen für mich?“

„Unfug, warum soll ich dir zu essen geben, du Sackratte? Du kriegst alles, was du brauchst, nur zu und viel Glück!“

Silko überkam ein leichtes Schwindelgefühl.

„Werden wir uns je wiedersehen?“ fragte er, während sämtliche Ängste von neuem in ihm hochkrochen.

„Keine Ahnung!“ versetzte der Schwarze ungerührt. „Aber wenn du einen Namen von mir wissen willst: Nenn mich Fahim. Bin in Südafrika aufgewachsen, aber nun muss ich mich schon lange als umgesiedelt betrachten.“

„Und wenn…?“

„Kein Wenn!“ Der Schwarze schüttelte energisch den Kopf. „Niemand kommt hier mehr raus, zu keiner Zeit. Du wirst gleich sehen, was das alles für ein tückisches Spiel ist.“

„Aber ich…“

„Schluss jetzt, halt endlich dein verdammtes Maul, du Sackratte! Raus mit dir, ab! Dort vorn, ich hab’s dir gesagt!“

Urplötzlich zog sich Fahim zurück, ließ Silko stehen und die Tür hinter ihm ins Schloss fallen. Falls es überhaupt so etwas wie ein Schloss gab, da sämtliche Ein- und Ausgänge ferngesteuert bedient wurden.

Der somit Ausgestoßene sah sich um. Der Raum, in dem er sich befand, glich bereits einem Gang, wenn auch einem nur spärlich beleuchteten. Die Richtung, die ihm der Schwarze gewiesen hatte, versprach mehr Licht und schon allein deswegen wartete Silko nicht lange, bis er sich entschloss, darauf zuzugehen.

Er bog um einen Wandvorsprung und sah etwas wie eine breite unterirdische Straße vor sich, die sich nach ungefähr fünfzig Metern nach mindestens drei Richtungen verzweigte. Sie wurde von Lampen erhellt, deren neonartiges Licht ein nervöses Kribbeln auf seiner Augennetzhaut erzeugte. Auch sein Herz spürte er erheblich schneller schlagen, doch er hätte nicht sagen können, ob dieser Effekt von einer äußeren Schwingung herrührte oder der eigenen Aufregung. Woran etwa hätte er erkennen sollen, dass seine Lebensuhr nun rascher tickte?

Am Abzweig angekommen, warf er einen kurzen Blick in jede der möglichen Richtungen und wählte schließlich die, in der er – wenn auch noch weit entfernt – einen Tisch samt Stuhl zu erkennen meinte. Die Erinnerung an die Berichte Dreamrunners und Haflingers ließ ihn dringend auf Essbares hoffen und als er sein



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