Das Bauernjahr by Kai Brodersen

Das Bauernjahr by Kai Brodersen

Autor:Kai Brodersen
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Walter de Gruyter
veröffentlicht: 2016-02-15T00:00:00+00:00


Imkerei

37. Bienenstöcke

(1) Wir müssen die Heimstatt für die Bienen nicht weit vom Haus des Hausherrn positionieren, vielleicht in einem Teil des Gartens, der ruhig, sonnig, windgeschützt und sehr heiß ist. Diese Heimstatt, auf ein quadratisches Maß [eine kompakte Grundlage] gestellt, soll Diebe oder die Annäherung von Menschen und Vieh verhindern. Dieser Bereich soll reich an Blüten sein, die fleißig in Form von Kräutern, Sträuchern oder Bäumen bereitgestellt sind. (2) Zu den Kräutern, die er tragen soll, gehören Oregano, Thymian, Sandthymian, Bohnenkraut, Melisse, wilde Veilchen, Affodill, Zitronenmelisse, Majoran, »hyacinthus« – auch Iris oder wegen der Ähnlichkeit der Blätter [mit einem gladius, Schwert] »gladiolus« genannt [Schwertlilie] –, Narzisse, Safran und aller anderen Kräuter mit süßestem Duft und Blüten. Unter den Sträuchern sollen Rosen, Lilien, gelbe Veilchen, Rosmarin und Efeu sein, unter den Bäumen Brustbeere, Mandel, Pfirsich, Birne und [weitere] Obstbäume, aus denen keine Bitterkeit kommt, wenn die Blüte ausgesaugt wird. [Geeignete] Wildpflanzen sind Eicheln tragende Eiche, Terpentinpistazie, Mastix, Zeder, Linde, kleineres Heidenkraut und Lorbeerschneeball; Eiben aber sollen ferngehalten werden, da man sie für schädlich hält. (3) Der Nektar von Thymian bringt Honig von bestem Geschmack, Thymbra-Bergminze, Sandthymian oder Oregano den der zweiten und Rosmarin und Bohnenkraut den der dritten Qualität. Andere Pflanzen wie Erdbeerbäume und Gemüse bringen den Geschmack von Landhonig hervor. Die Bäume sollen auf der Nordseite stehen, Sträucher und Büsche in Reihen unter den Gartenmauern; dann werden wir die Kräuter auf ebenem Boden jenseits der Sträucher säen. Hier sollen eine Quelle oder ein langsam laufender Bach liegen, der beim Vorüberfließen flache Becken bildet; diese sollen mit offenem Gestrüpp – und zwar Ginster – horizontal abgedeckt werden, um sichere Sitze für die Bienen bereitzustellen, wenn sie durstig sind. (4) Der Bienenstock soll weit entfernt von allem stehen, was üble Gerüche erzeugt: Badehäuser, Tierställe, Küchen und Abwasserrinnen. Wir müssen auch alle Wesen fernhalten, die für die Bienen nachteilig sind: Echsen, Motten und dergleichen. Darüber hinaus sollen wir Vögel mit Lumpen und Rasseln abschrecken. Der Pfleger soll in einem sauberen und keuschen Zustand sie häufig besuchen und neue Bienenstöcke im Voraus vorbereiten, um die unerfahrenen Jungen der Schwärme einzufangen. (5) Der Geruch von Kot und [zum Schutz der Rebstöcke; vgl. Plinius 18.293 und Geoponika 5.33.2] verbrannten Krebsen soll vermieden werden, ebenso jeder Ort, der auf die menschliche Stimme mit einer falschen Nachahmung [Echo] antwortet. Diese Kräuter sollen nicht anwesend sein: Wolfsmilch, Nieswurz, Thapsia, Wermut, wilde Gurke [Spritzgurke] und alles Bittere, das für die Schaffung von Süße nachteilig ist. (6) Besonders gute Bienenstöcke sind solche, die aus Kork gebildet werden, der von der Korkeiche abgezogen wurde, da er die Kraft von Kälte oder Hitze nicht durchlässt. Sie können aber auch aus Riesenfenchel-Stängeln gemacht werden. Wenn diese Materialien nicht verfügbar sind, sollen sie aus Weidenruten, dem Holz eines hohlen Baums oder aus Brettern wie beim Fassbau hergestellt werden. Die aus Keramik sind am schlechtesten, da sie im Winter frieren und im Sommer sieden. (7) Innerhalb der Anlage, die zu errichten ich oben [1.37.1] gelehrt habe, sollen 3 FußM hohe Podeste angefertigt werden, mit opus testaciumB



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