Danger Zone 02 - Der Code des Luzifer by David Gilman

Danger Zone 02 - Der Code des Luzifer by David Gilman

Autor:David Gilman [Gilman, David]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Im Flugzeug gönnte sich Max ein wenig Schlaf. Wer wusste schon, was ihn in Marokko erwartete? Er musste jede kleine Verschnaufpause nutzen. Auch mit einem zwanzigminütigen Nickerchen konnte er neue Kräfte tanken. Soldaten schliefen auch bei jeder Gelegenheit, und wenn es nur ein paar Minuten waren.

Du darfst nicht aufgeben. Aber jetzt ruh dich erst einmal aus. Denk an die Gefahren, die dir drohen.

Warum machte er das eigentlich alles? Jemand war auf schreckliche Weise ums Leben gekommen und hatte ihm den Auftrag gegeben, ein Geheimnis zu lüften und den Mörder zu finden – deswegen machte er das. Kapitulieren kam gar nicht in die Frage. Manchmal dachte er daran, alles hinzuwerfen, aber etwas in seinem Blut ließ das nicht zu. Und dieses Etwas war mit keiner chemischen Analyse nachweisbar, auch nicht mit den modernsten Methoden der Wissenschaft. Es war weit mehr als seine Gene – es war er selbst. Im Übrigen analysierte Max nicht gern. Wer zu viel über sich nachdenkt, verzettelt sich allzu leicht und kommt nicht mehr weiter. Nimm alles, wie es kommt. Tu, was du zu tun hast; zum Nachdenken ist hinterher immer noch Zeit.

Der Flug geriet zu einer Folge wirrer Träume und Gedanken. In seinem Kopf herrschte ein wirbelndes Chaos, und ein paarmal wachte er stöhnend auf und rang nach Luft. So schlief er ungefähr zwei Stunden, immer wieder unterbrochen, aus dem Schlaf gerissen von jedem ungewöhnlichen Geräusch, mit laut hämmerndem Herzen, alle Muskeln angespannt, bereit zum Kampf.

Sophie legte eine Hand auf seinen Arm und lächelte ihn an. Max kam zu dem Schluss, dass sie nicht bloß einfach die Ruhe in Person war; vielmehr schien sie überhaupt keine Gefühle zu haben – oder aber sie hatte sich vollkommen unter Kontrolle.

»Uns kann nichts passieren, Max. Niemand weiß, dass wir hier sind. Bald landen wir in Marrakesch und dann sind wir in wenigen Stunden zu Hause.«

»Und dein Vater, was wird der dazu sagen, dass du einen gesuchten Mörder mitbringst?«

»Er wird das genauso wenig glauben wie ich.«

Max sah ihr in die Augen. Das Mädchen war ihm immer noch ein Rätsel, und er wurde das Gefühl nicht los, dass er an einen abgelegenen Ort gelockt wurde und dann niemand mehr wusste, wo er war. Dort wäre er ganz auf sich allein gestellt. Aber war das nicht genau das, was er wollte? Deuteten nicht alle Hinweise auf diesen Ort? Er glaubte, das Risiko wie immer gut berechnet zu haben. Nur, dass Mathe nicht zu seinen Stärken zählte.

Er wünschte, er hätte Sayid zum Flughafen begleitet. Dass er von seinem besten Freund getrennt war, machte ihn zusätzlich nervös.

Als es hell wurde, hatte er sein Schlafbedürfnis überwunden. Jetzt galt es, hellwach zu sein und sich zu vergewissern, dass ihnen niemand gefolgt war, dass sie nicht in einen Hinterhalt gerieten.

Die Sitze waren unbequem, aber das half ihm, sich zu konzentrieren.

Er hatte sich in eine gefährliche Situation manövriert. Er hätte nach der Lawine einfach nach Hause fahren können. Er hätte Sophie in jener Nacht in Mont la Croix nicht helfen und sich den Hai zum Feind machen müssen, und er hätte auch nicht versuchen müssen, den verwundeten Mönch zu retten.



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