Dämonensilber: Der geheime Krieg: Band 2 (German Edition) by Strauch Marc

Dämonensilber: Der geheime Krieg: Band 2 (German Edition) by Strauch Marc

Autor:Strauch, Marc [Strauch, Marc]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Scratch Verlag
veröffentlicht: 2013-09-25T22:00:00+00:00


Welt Ignis, Kanaro-Steppe, Jagdterritorium der Bruderschaft des Blutes

Gemächlichen Schrittes trottete Kev mit einer Gruppe Kalbanos zum Kanarosee zurück. Unangenehm zerzauste ein auffrischender Wind das Fell und ließ das Gras hin und her wogen. Die Abendsonne bestrahlte ihre Gesichter und verwandelte ihre Schatten zu langen Zerrbildern, die sich weit über das Grasland erstreckten. Rotgolden glitzerte der See ihnen entgegen. Die Wellen, vom Wind aufgewühlt, erstrahlten in Milliarden von Funken, die das Auge blendeten und die Sinne verwirrten. Wie ein Leuchtfeuer kündete das Lichtspiel von der Quelle des Lebens, der einzigen Wasseransammlung im Umkreis von mehreren Tagesmärschen.

Vorsichtig und langsam ging die Kalbanogruppe ihren Weg. Einige der Kalbanos humpelten, viele hatten verschorfte Wundmale an verschiedensten Körperstellen. Die Verletzungen schienen schon länger zu verheilen, der Schorf war teilweise bereits abgefallen und hinterließ helles Narbengewebe. Kevs Wunden an Schulter und Rücken waren kaum noch zu sehen. Seit Tagen grasten die zurückgelassenen Wandler, deren Verletzungen zu schwer gewesen waren, um weiterkämpfen zu können, als Kalbanos in der Steppe. Sie fraßen mehr als nötig war und bewegten sich möglichst wenig, um so genügend Energie für die abendliche Verwandlung zu erhalten. Am Abend trafen die Wechselbälger am See zusammen und nahmen dort jeweils ihre bevorzugte Gestalt an, was eine bunte Mischung der verschiedensten Völker ergab. Kev freute sich auf diese Abende, waren sie doch die Zeit der Unterhaltungen, des Frohsinns und der Gemeinschaft. So sehr er auch die Verwandlung in eine Tierform liebte, so war doch die lange Zeit des Tages ein ödes Dasein. Ohne Unterhaltung, ohne Hände, die etwas machen konnten, wurde das endlose Grasen und Wiederkäuen fürchterlich langweilig. Doch nur so erhielten die Wandler momentan genügend Kraft für die Verwandlung, und jede Umgestaltung des Körpers bedeutete einen großen Heilschub für die Wunden. Obwohl erst vier Tage seit der Schlacht vergangen waren, fühlte sich Kev kräftig und war fast wiederhergestellt.

Sie erreichten den See und Kev stürzte sich förmlich in das Wasser. Einige andere Kalbanos, die ebenfalls bereits genesen waren, taten es ihm gleich. Kev sprang in tiefere Gefilde, tauchte unter und spülte sich den Staub des Tages aus dem Fell. Anschließend kehrte er zum Ufer zurück und trank lang und ausgiebig.

„Hallo Bruder Anwärter. Noch als Kalbano unterwegs?“

Kev schaute auf und sah einen Mann mit tiefbrauner Haut und kurzem Kraushaar unter den Uferbäumen hervortreten. Kev erkannte Lassim, der wie Kev eine menschliche Gestalt bevorzugte, allerdings mit dieser dunklen Haut, die Kev erst bei den Wandlern kennengelernt hatte. Mit einem Blöken begrüßte Kev seinen Rudelgefährten.

„Los, verwandle dich schon. Kalbanos habe ich für heute genug gesehen.“

Kev schloss die Augen, ließ seinen Kopf sinken und begann eine langsame Umformung in seine menschliche Lieblingsgestalt. Bruder Lassim legte sich einstweilen in den Sand des Ufers und schaute träge in den abendlichen Himmel. Nach kurzer Zeit sah er genervt auf. „Mann, Kev, mach etwas schneller. Die Geräusche von deiner Wandlung passen nicht zu dem schönen Sonnenuntergang.“

Kurz nach der Beschwerde erhob sich Kev aus einer gebückten Haltung, in das typische weiße Leder der Wandler gekleidet. Seine Haut, die Kleidung und die Haare waren noch nass.



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