Cool Hunter by Westerfeld Scott

Cool Hunter by Westerfeld Scott

Autor:Westerfeld, Scott [Westerfeld, Scott]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783641060695
Herausgeber: cbt Verlag
veröffentlicht: 2013-04-27T16:00:00+00:00


Ich blieb in meinem Versteck, kauerte mich hinter den riesigen Festkörper kosmischen Ursprungs und starrte auf den Durchgang zum anderen Saal. Wenn ich nervös bin, hilft es mir immer, meinen Kopf mit sinnlosen Informationen zu füllen, weshalb ich zur Beruhigung die um mich herum angebrachten Infotafeln las.

Wie sich herausstellte, war der riesige Meteorit von dem Polarforscher Robert Peary nach New York gebracht worden. Er wog beeindruckende vierunddreißig Tonnen, was es zu einem ziemlich spannenden Unterfangen gemacht hatte, ihn auf dem Seeweg hierher zu transportieren. Abgesehen davon, dass er Pearys Schiff fast zum Kentern gebracht hätte, lenkte er die Kompassnadel so ab, dass der Steuermann nicht mehr wusste, in welche Richtung er fahren musste.

Ein Gefühl, dass ich sehr gut nachvollziehen konnte.

Ich stellte mir vor, wie der Glatzkopf einen Kompass aus der Tasche zog, der ihn direkt zu mir führte.

Merkwürdigerweise hatte es auch etwas Beruhigendes, so in der Dunkelheit zu kauern, und ich spürte, wie meine beim Betrachten der PooSham-Werbung im Planetarium durchgeschmorten Synapsen allmählich wieder ihre Funktion aufnahmen. Nachdem ich ein paar Minuten so dagesessen und nachgedacht hatte, fiel mir plötzlich etwas ein. Ich hatte schon öfter gelesen, dass in Japan während der Ausstrahlung einer bekannten Zeichentrickserie über bunte Kampfmonster angeblich mehrere Kinder epileptische Anfälle erlitten haben sollen, nachdem in einer bestimmten Folge eine Lichtbombe mit stroboskopartigen Blitzen explodiert war.

War diese Geschichte bloß eine dieser Großstadtlegenden oder stimmte sie tatsächlich? Die flackernden Lichtpünktchen am Ende des Werbespots hatten bei den Zuschauern im Planetarium zwar keine epileptischen Anfälle ausgelöst, aber sie hatten sie ganz offensichtlich verwirrt und durcheinandergebracht.

Aber wozu?

Ich wusste nur eins: PooSham war ein Pseudo-Produkt. Genau wie die Schuhe war es nur designt worden, um die natürliche Ordnung der Dinge zu stören und das heilige Band zwischen Marke und Konsumenten zu durchtrennen. Ich betrachtete meine purpurroten Hände und fragte mich, ob ich mir wohl jemals wieder, ohne zu zögern, Shampoo in die Haare einmassieren würde. Die Motive des Anti-Klienten waren unergründlich, aber allmählich begann ich die Umrisse eines größeren Plans zu erkennen.

Ein paar Minuten später erschien der Glatzkopf im Durchgang. Ich duckte mich und spähte seitlich an dem riesigen Weltraumfelsen vorbei. Seine Lederschuhe glänzten in der Dunkelheit.

Und er war nicht allein.



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