Constable & Toop: Von Geistern empfohlen (German Edition) by Jones Gareth P

Constable & Toop: Von Geistern empfohlen (German Edition) by Jones Gareth P

Autor:Jones, Gareth P. [Jones, Gareth P.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantastische Welten
ISBN: 9783764190545
Herausgeber: Ueberreuter Verlag
veröffentlicht: 2014-08-18T22:00:00+00:00


Kapitel 36

Was wäre, wenn …

Clara stand draußen vor einem Pub mit dem Namen Boar’s Head. Es war die Adresse auf der Liste, die am nächsten zu Haus Aysgarth lag. In der zweiten Spalte stand der Name Paddy O’Twain. Wenn es sich tatsächlich um eine Liste mit Geisterhäusern handelte, dann war Mr O’Twain der Name des dort hausenden Gespenstes. Clara war noch nie in einem Pub gewesen und musste all ihren Mut zusammennehmen, um reinzugehen.

Aus irgendeinem Grund schweiften ihre Gedanken zurück zu ihrer Schulzeit, als sie mit den anderen Mädchen ein Spiel gespielt hatte, das Was wäre, wenn hieß und bei dem man erfundene Fragen beantworten musste. Die meisten ihrer Freunde hatten sich Fragen ausgedacht wie: Was wäre, wenn ein Prinz dich heiraten will? Oder Was wäre, wenn du dir das tollste Kleid der Welt kaufen könntest? Aber es waren immer Claras Fragen gewesen, die für Lachanfälle gesorgt hatten. Was wäre, wenn du von Piraten entführt wirst? Was wäre, wenn deine Eltern von Pavianen aufgefressen werden? Was wäre, wenn du zum Mond reisen könntest? Jetzt dachte sie an das Spiel zurück, als sie sich fragte: Was wäre, wenn du eine Liste mit Spukhäusern finden würdest?

Sie glaubte, die Antwort würde lauten, losziehen und sie erforschen.

Clara drückte die schwere Holztür auf und trat ein. Der Pub roch nach Tabak, Bier und Schweiß, aber die Atmosphäre war fröhlich und nicht so einschüchternd, wie sie erwartet hatte. Geschäftsmänner und Händler schwatzten und lachten miteinander. Die dicke irische Wirtin hinter dem Tresen, die sich ihr rotes Haar hochgesteckt hatte, fragte: »Was kann ich für dich tun, Liebes?«, während sie mit der einen Hand ein Bierglas zapfte und mit der anderen Schnaps einschenkte.

»Ich bin nicht wegen eines Drinks hier«, antwortete Clara.

»Du willst einen Gin?«, antwortete die Dame, die nur halb zuhörte.

»Nein, ich will keinen Drink«, wiederholte Clara.

Die Wirtin reichte einem Kunden das Bier, zwinkerte ihm zu und sagte mehr zu ihm als zu Clara: »Das ist schade, denn wir verkaufen hier nur Drinks.«

Der Gast lachte.

»Ich suche nach Paddy O’Twain«, sagte Clara.

»Es tut mir leid, aber von denen haben wir auch keine mehr«, antwortete die Frau und erntete mehr Gelächter.

»Ich glaube, er hat hier gearbeitet«, sagte Clara.

»Also, wenn ich je etwas Zweifelhaftes gehört habe, dann das! Paddy war mein Mann. Ich bin Mrs O’Twain. Und, na ja, sagen wir einfach, dass Arbeit keine von Paddys Stärken war.« Nachdem alle Gäste bedient waren, widmete die Wirtin Clara ihre ganze Aufmerksamkeit. »Also, warum kommt ein so hübsches, junges Ding hierher und fragt nach meinem toten Mann? Du bist kein Geldeintreiber. Also, um was geht’s? Und bitte sag mir nicht, dass du eine lang verloren geglaubte Tochter auf der Suche nach ihrem Vater bist, denn dann liest du vermutlich zu viele Romane. Außerdem tut es mir leid, aber du würdest nichts weiter erben, als ein Haus voller Trunkenbolde und ein Bündel Schulden.«

»Das bin ich nicht«, sagte Clara. »Darf ich fragen, wie lange es her ist, dass er gestorben ist?«

Mrs O’Twain schnappte sich ein Tuch und wischte den Tresen ab. »Es



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