Broonie und der Tag vor Darkmouth by Shane Hegarty

Broonie und der Tag vor Darkmouth by Shane Hegarty

Autor:Shane Hegarty [Hegarty, Shane]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783862740154
Herausgeber: Oetinger E-Books
veröffentlicht: 2015-10-09T22:00:00+00:00


rinnen warf sich Broonie auf sein Bett. Er schwitzte in dicken Tropfen, die seine grüne Haut benetzten. Das war knapp gewesen. Ein Abenteuer, auf das er gut hätte verzichten können. Eine Todesgefahr, mit der er nicht gerechnet hatte.

Dann wurde ihm etwas klar.

Er lebte noch.

Sanft berührte Broonie seine Ohren, seine wunderschönen Ohren. Er zupfte an den Läppchen und überlegte, ob sie vielleicht ein bisschen länger geworden waren, seit der Minotaurus sie als Henkel benutzt hatte.

Er war aus der Knochengrube des Minotaurus geklettert, hatte die Bestie ausgetrickst, war den Fomorianern entkommen und war trotzdem am Leben – und damit immer noch in der Lage, einen Rachestreich gegen die Hogboons von drei Hügeln weiter zu planen.

Aber jetzt musste er sich ausruhen. Durchatmen. Seinen Herzschlag beruhigen und seine Nasenhaare wieder entspannen.

Morgen war eine neue Nacht. Er würde einen Plan entwerfen. Er würde sich etwas Großartiges einfallen lassen. Er würde seine Revanche bekommen. Und er würde versuchen, das alles ohne weitere Begegnungen mit dem Tod zu erreichen. Mit diesem wohltuenden Gedanken am Ende eines höchst anstrengenden Tages schloss Broonie seine Augen. Er fühlte sich geborgen. Keine Fomorianer. Und definitiv keine Minotauren. So viel konnte er mit Sicherheit sagen. Der Minotaurus war weg und Gantrua zum Opfer gefallen. Und er würde ihn nie wiedersehen. Auf gar keinen Fall.

Doch da irrte er sich.

Broonies Schnarchen wurde stärker, während der Tag verstrich. Seine prustenden Schlafgeräusche drangen durch den Rauchabzug im Dach seines Wohnhügels hinauf und in die Welt hinaus.

Am Waldrand, dort, wo die verdorrte Lichtung an die leblosen Bäume grenzte, schnupperte und trippelte ein Nager über den rissigen Boden.

Es war derselbe Nager, der zuvor brennend durch Broonies Rauchloch in seine Hütte gefallen war, doch nun zu seinem eigenen Unterschlupf in einer dunklen Rinne zurückkehrte, die zwischen dem Wald und den Behausungen der Hogboons lag. Genau dort war der Nager zuvor von den Hogboons, die ihn in Brand gesetzt hatten, ergriffen und als Waffe in einem unerbittlichen Streichekrieg benutzt worden.

Die angesengte Stelle auf seinem Rücken war bereits ein wenig verblasst, doch das kleine Tier hatte sein Erlebnis nicht vergessen. Kein bisschen. Bevor es ins Freie krabbelte, hielt es inne, zuckte mit der Nase, schüttelte sein Fell und beschloss, auf Nummer sicher zu gehen und die Siedlung der Hogboons lieber unter der Deckung des Waldes in einiger Entfernung zu umrunden.

Er huschte nach Hause.

Im Dunkel der Bäume wurde der winzige Pfad, den der Nager sich gebahnt hatte, durch die Stiefel von zwei massigen Gestalten ausradiert. Sie kamen mit einem Auftrag im Sinn. Und einem großen Sack in der Hand.

»Sieht aus, als hätte uns der Nager tatsächlich an den richtigen Ort geführt«, sagte Trom.

»Es riecht jedenfalls nach dem richtigen Ort«, sagte Cryf und reckte seine Nase in die Luft.

»Denk dran, Gantrua will den Hogboon lebendig haben, für seine Aussendung in die Gelobte Welt.«

»Dann sollten wir ihn uns einfach schnappen, aber ihn nicht verkloppen, damit wir ihn nicht kaputt machen.«

Die Fomorianer stampften auf den Platz vor Broonies Behausung, blieben draußen stehen und lauschten auf das Schnarchen und Pfeifen, das aus dem Rauchloch aufstieg.

»Ach, weißt du«, sagte Cryf, »lass ihn uns doch verkloppen.



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