Blutapfel by Till Raether

Blutapfel by Till Raether

Autor:Till Raether [Raether, Till]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman
ISBN: 9783644542518
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2015-05-29T16:00:00+00:00


Auf der Straße blieben sie einen Moment unschlüssig stehen.

«Das bringt hier erst mal nichts», sprach Jurkschat aus, was er dachte. «Es sei denn, die Thomsen von nebenan taucht noch auf. Aber warum willst du jetzt noch mal in die Elbtunnel-Gänge?»

«Weiß ich noch nicht», sagte Danowski, der das vorhin nur so gesagt hatte zu Kienbaum und Behling, um den Rest der Anrufer-Suche auf sie abzuwälzen. «Ehrlich gesagt habe ich jetzt was anderes vor.»

«Okay?»

«Ich hab nachher die Kinder.»

«Das hättest du ja mal früher sagen können. Hast du dir freigenommen?»

«Überstunden abbummeln.»

«Das heißt, ich soll hier allein auf die Thomsen warten?»

«Und ich hab Finzi.»

Jurkschat kniff die Augen zusammen und griff sich in den Pferdeschwanz. «Finzi? Schiebst du den durch die Gegend?»

«Komplizierte Geschichte», sagte Danowski, dem klarwurde, dass er jetzt mit der S-Bahn zurück in die Stadt fahren musste, weil er Jurkschat nicht ohne Auto sitzenlassen konnte. «Ich würde mal sagen, das ist noch nicht so ganz offiziell. Aber er ist wieder aufgewacht, sozusagen.»

«Weiß die Chefin davon?»

«Noch nicht so richtig.»

«Und wo ist er jetzt?»

«Bei mir. Auf der Wohnzimmer-Couch.»

Jurkschat nickte, als würde sie ihm einen Gefallen damit tun, jetzt keine weiteren Fragen zu stellen.

«Okay, dann machen wir’s doch so: Du nimmst das Auto, und ich warte hier bei Anita, ob die Thomsen noch kommt», sagte sie. Ein großes Opfer. Von wegen Qualm und so. «Vielleicht geh ich mal spazieren durch die Wiesen hier. Wenn das Wetter hält.»

«Pass auf dein Ohr auf», sagte Danowski.

«Wie bitte?»

«Pass …» Ah … immer noch überraschend, wenn Jurkschat scherzte. Er lächelte.

«Weißt du was, ich komm nachher mit den Kindern und Finzi und hol dich ab, dann können wir alle zusammen hier spazieren gehen.»

Sie nickte ein bisschen skeptisch. Dann: «Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?»

«Mit dem Abholen?»

«Nein, bist du sicher, dass Finzi auf deiner Couch eine gute Idee ist?»

«Sicher?» Das ärgerte ihn. Was war schon eine gute Idee. Die guten Ideen wurden sowieso immer rarer. Manchmal musste man sich mit den naheliegenden zufriedengeben.

«Nein.»



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