Blake Gordon #9: Der Turm der Schädeljäger (German Edition) by Horst Weymar Hübner

Blake Gordon #9: Der Turm der Schädeljäger (German Edition) by Horst Weymar Hübner

Autor:Horst Weymar Hübner [Hübner, Horst Weymar]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BookRix
veröffentlicht: 2017-05-21T22:00:00+00:00


11

Nichts ahnend betraten sie das Quartier, in dem die Bronxer Kollegen des Captains residierten.

Der wachhabende Sergeant hatte ein stark gerötetes Gesicht und redete auf einen schimpfenden Mann ein, auf den wiederum zwei stämmige Streifenpolizisten aufpassten. Jedenfalls standen sie rechts und links von ihm.

„Gar nichts unterschreibe ich!“, protestierte der Mann. „Das ist nicht meine Aussage, Sergeant! Rutschen Sie mir den Buckel runter!“

„Sie unterschreiben, Mister Rankin“, behauptete der Sergeant. „Wenn nicht jetzt, dann später. Oder morgen. Irgendwann.“ Seine Geduld war erkennbar erschöpft.

„In einer Stunde bin ich hier raus, ich stelle Kaution“, schimpfte Mr. Rankin. „Und ’ne Klage gibt’s gratis, mein Wort darauf! Ich lasse mir doch nicht sagen, ich sei schwachsinnig. Was ich gesehen habe, habe ich gesehen. Wo ist denn die Aussage der Frau? Die hat das Monster vor mir gesehen. Spinnt die auch?“

Der Sergeant äußerte sich nicht dazu. Er tippte auf ein Schriftstück. „Kaution bestimmt der Richter. Unterschreiben Sie, und Sie können gehen.“

Lansky schaute den Anwalt von der Seite an. Monster? Das zündete bei ihnen, auf dem Ohr hörten sie beide.

Der Captain trat zu der Gruppe vor dem Pult des Sergeanten. Er zeigte seine Marke und den Ausweis und wandte sich an Rankin, dem die blanke Wut aus den Augen sprühte.

„Monster? Das interessiert uns sehr. Erzählen Sie!“ Mit einem düsteren Lächeln schaute er zum Sergeant hinauf. „Wenn Sie nichts dagegen haben.“

„Jetzt auf einmal?“ Rankin wurde misstrauisch. „Seit einer Stunde rede ich mir den Mund fusselig, niemand hört mir zu, und dann wird auch noch ein völlig falscher Bericht geschrieben.“

Lansky lächelte geduldig. „Mich interessiert das Monster. Haben Sie eines gesehen?“

„Das will ich aber meinen!“ Rankin warf sich in die Brust. Trotz seiner Wut schaffte er es, den Vorfall mit weniger als zwanzig Sätzen dem Captain und dem aufmerksam im Hintergrund lauschenden Anwalt zu Gehör zu bringen. „Richtig verfault sah der Kerl aus. Und voller Schimmel. Von oben bis unten. Die Frau hat ihn doch auch gesehen!“ Lansky fasste den Sergeant ins Auge, der gequält grinste.

„Wo ist diese Frau?“

„Im Ruheraum, Captain. Hat ’nen Nervenzusammenbruch. Und die Tasche wurde ihr nebenbei auch noch geklaut.“

„Kann ich sie sehen?“

„Es spricht nichts dagegen. Gerade ist ein Arzt da.“ Der Sergeant wies in Richtung des Sanitätsraumes. Der war in erster Linie für die Polizisten gedacht. Oder für Notfälle.

Lansky winkte Blake Gordon, ihn zu begleiten. An Rankin gewandt sagte er: „Warten Sie, ich setze mich für Sie ein. Wir klären das. Die Polizei ist schließlich für die Bürger da.“

Der Sergeant und die zwei Cops guckten sich verwundert an. War dieser Captain aus Manhattan plötzlich vom Schwachsinn geküsst? Glaubte der an das Monster, das halb verfault und ganz verschimmelt in den verwirrten Gedanken von diesem Rankin herum spukte?

Captain Lansky und Blake Gordon fanden drei Personen in dem bezeichneten Raum vor eine Polizistin, einen Arzt, der gerade seine Bereitschaftstasche zuklappte, und eine verstörte Frau auf einer Liege.

„Stören Sie nicht!“, sagte die Polizistin und schaute streng.

„Doch, in diesem Fall ganz gern“, gab Lansky bissig zurück. Er stellte sich vor und ignorierte dann die Polizistin und den Arzt. Er sprach mit der liegenden Frau, deren Züge sich unter dem Einfluss eines Medikaments entkrampften.



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