Blackbox Finanzen - Was Sie jetzt brauchen um sich bei der Geldanlage den Durchblick zu verschaffen by Benedikt Lotz Joschi Haeussler & Joschi Häußler

Autor:Benedikt Lotz Joschi Haeussler & Joschi Häußler
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: FinanzBuch Verlag
veröffentlicht: 2018-09-15T16:00:00+00:00

Abbildung 20: Anlageklassen – ein Überblick, Quelle: eigene Darstellung

Aktien

Anleger, die von einem Unternehmen und dessen wirtschaftlicher Stärke überzeugt sind, können durch Aktien Anteile an dem betreffenden Unternehmen erwerben. Ist das Unternehmen erfolgreich, profitiert der Anleger von einer möglichen positiven Entwicklung der Firma. Ebenso trägt er das Risiko einer negativen Geschäftsentwicklung.

Wesentliche Vorteile

• Aktionärsrechte: Dazu zählt u.a. die Teilnahme an der Hauptversammlung mit Stimmrecht.

• Dividende: Sofern Aktiengesellschaften die Ausschüttung einer Dividende beschließen, steht diese den Aktionären zu.

• Transparenz: Börsennotierte Aktiengesellschaften unterliegen diversen Veröffentlichungspflichten durch die Börse.

• Liquidierbarkeit: Aktien sind meist an der Börse handelbar. Dadurch können Anleger kurzfristig ihre Aktien verkaufen und über ihr Kapital verfügen.

Der Aktienkurs

Unternehmen, die neu an der Wertpapierbörse gelistet werden, also die Unternehmensform einer Aktiengesellschaft annehmen, werden finanziell bewertet und dann zu einem entsprechenden Anfangspreis angeboten. Der Unternehmenswert an der Börse wird mit dem Begriff Marktkapitalisierung bezeichnet. Die Marktkapitalisierung errechnet sich durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs. Diese Werte sind allerdings nicht in Stein gemeißelt. Die Marktkapitalisierung eines Aktienunternehmens schwankt kontinuierlich. Das liegt am schwankenden Aktienkurs, der an den Börsen laufend neu berechnet wird. Auf dem Marktplatz, der Börse, werden die Kaufnachfrage und das Verkaufsangebot zusammengebracht. Verbessern sich die Unternehmenskennzahlen wie Umsatz, Gewinn oder auch nur die Anzahl der Kunden, dann erhöhen sich auch die Erwartungen der Investoren. Diese fragen die Aktien des Unternehmens dann vermehrt nach und sind auch bereit, einen höheren Anteilspreis zu zahlen. Damit steigt der Kurs. Er steigt so lange, bis wieder die Mehrzahl der Anleger eher pessimistischere Erwartungen an das Unternehmen hat oder glaubt, der faire Wert der betreffenden Aktie sei erreicht. Die Nachfrage sinkt, und das Angebot an Aktien an der Börse steigt, sodass der Aktienkurs damit wieder fällt. Eine zweite Größe, die den Aktienkurs beeinflusst, ist die Veränderung der Anzahl von Aktien, die im Umlauf sind, durch das Unternehmen. Entweder das Unternehmen benötigt frisches Geld und gibt weitere Aktien zum Verkauf aus, oder es kauft eigene Aktien zurück. Damit sich in beiden Situationen der Unternehmenswert nicht verändert, muss der Aktienkurs entsprechend angepasst werden. Wenn beispielsweise ein Unternehmen 100 Aktien zu je 10 Euro ausgegeben hat und nun weitere 100 Aktien zum Verkauf anbietet, dann muss der Aktienkurs auf 5 Euro je Anteilsschein korrigiert werden, damit die Marktkapitalisierung bei 1000 Euro verbleibt.

Wie eine Aktie hat jedes andere Wertpapier, sei es eine Anleihe, ein Fondsanteil oder ein Zertifikat, ebenfalls einen Anteilspreis (Kurs). Auch dieser ändert sich, wie oben beschrieben, durch Angebot, Nachfrage und die Erwartungen der Marktteilnehmer.

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