Alte Sünden by Guido M. Breuer

Alte Sünden by Guido M. Breuer

Autor:Guido M. Breuer [Breuer, Guido M.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: KBV Verlag
veröffentlicht: 2015-05-08T16:00:00+00:00


19. Kapitel

Die Sonne schien ungehindert durch das Fenster. Lorenz hatte beim Zubettgehen den Vorhang nicht zugezogen. Schon in den ersten Sekunden des Erwachens war ihm klar, dass er ansonsten noch einige Zeit länger geschlafen hätte. Der nächste Gedanke, der seinen noch nicht ganz betriebsbereiten Denkapparat durchzuckte, betraf den wirren Traum, der ihn in der Nacht heimgesucht hatte. Der weiße Zauberer. Was für ein Unsinn. Erst die alte Döring, und jetzt hatte es ihn selbst wohl auch erwischt.

Lorenz richtete sich halb auf und blinzelte in den Raum hinein. Auf dem Tisch standen zwei Kaffeetassen. Kein Traum. Natürlich nicht. Der seltsame Medizinmann war wirklich bei ihm gewesen. Nun war Lorenz wach und erhob sich. Wenigstens so, dass er jetzt aufrecht auf der Bettkante saß. Rubbelte sich durch die Haare, dann durch den Bart. Gut, so ganz wach war er doch noch nicht, aber er kam auf Touren.

Deo. So hieß der Albino. Deogratius Mbumba. Die Erinnerung an diesen nicht gerade eingängigen Namen zeigte Lorenz an, dass er sich nun in Gänze dem Wach-Sein übergeben hatte. Zumindest was den Kopf betraf. Der Körper wollte noch nicht so recht, einige Stellen schienen sich über die Aktivierung entrüsten zu wollen, als er sich vom Bett erhob und in Richtung Badezimmer schlurfte. Er horchte in sich hinein. Das Knie tat weh, der Nacken war verspannt, im Lendenwirbelbereich schien alles versteift zu sein. Und die Hüfte tat so, als wolle sie sich bei ihrem Besitzer unbeliebt machen und in absehbarer Zeit durch einen künstlichen Doppelgänger ersetzt werden. Also alles wie üblich. Besser wird’s halt nicht mehr, dachte der Alte grimmig.



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