Agatha Raisin und der tote Kaplan by M.C. Beaton

Agatha Raisin und der tote Kaplan by M.C. Beaton

Autor:M.C. Beaton [Beaton, M.C.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783732572229
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2019-07-01T22:00:00+00:00


Sieben

Agatha rechnete fest damit, dass Mrs. Essex wieder in den Norden zurückgefahren war, als sie bei dem Cottage ankam. Doch dort öffnete ihr Mrs. Jellops Schwester.

»Ah, Sie sind es«, sagte sie. »Kommen Sie herein. Vielleicht können Sie mir verraten, was ich mit diesen Unmengen anfangen soll. Unten im Keller.« Sie ging voran zu einer Tür unter der Treppe.

Als Agatha sich duckte, um ihr durch die Tür und über eine enge Steintreppe nach unten zu folgen, fragte sie sich, ob Mrs. Essex irgendetwas Gruseliges gefunden hatte.

»Da sind sie«, sagte Mrs. Essex.

Der kleine Keller stand voller Weinregale aus Metall, angefüllt mit verstaubten Flaschen.

»Ich hätte nicht gedacht, dass Ihre Schwester Weine sammelte«, sagte Agatha.

»Falls Sie an gute Weine denken, vergessen Sie es. Dieser Haufen hier ist selbst gemacht. Sehen Sie!« Sie nahm eine Flasche aus dem Regal neben sich. Auf der grünlichen Flasche prangte ein vergilbtes weißes Etikett mit der Aufschrift Jellop’s Brew.

»Taugt der was?«, fragte Agatha.

»Ich rühre keinen Alkohol an, also weiß ich es nicht.«

Agatha dachte an das Entenrennen. Es ging nichts über ein wenig Alkohol, um Wetten in Schwung zu bringen. Und selbst gekelterter Wein würde nicht als sündig gelten.

»Falls er einigermaßen schmeckt, könnte ich Ihnen vielleicht alles für ein Kirchenfest abnehmen.«

»Wie? Alles?«

»Ja. Wie viel wollen Sie dafür?«

»Wenn es für die Kirche ist, können Sie ihn so haben. Ich überlege, diesen Keller in eine große Küche umzubauen. Die oben ist kaum größer als ein Schrank. Aber probieren Sie ihn lieber vorher. Wir nehmen eine Flasche mit nach oben.«

Agatha fand, dass es ein wenig früh war, um zu trinken. Andererseits war der Wein wahrscheinlich nicht sehr stark.

Sie ging voraus die Treppe hinauf, und Mrs. Essex folgte ihr mit der Flasche. Im Wohnzimmer roch es feucht und modrig. »Ruby war zu geizig für eine Zentralheizung«, erklärte Mrs. Essex, als hätte sie Agathas Gedanken gelesen. »Setzen Sie sich. Ich hole Ihnen ein Glas.«

Wenigstens ist sie freundlich, dachte Agatha. Vielleicht finde ich doch noch mehr heraus.

Mrs. Essex kehrte mit einem Korkenzieher und einem Glas zurück, entkorkte die Flasche und schenkte Agatha von der goldfarbenen Flüssigkeit ein. Vorsichtig schnupperte Agatha daran. Dann nahm sie einen kleinen Schluck. Der Wein war süß, was sie gewöhnlich nicht mochte, doch er glitt angenehm ihre Kehle hinunter, und sie spürte, wie ein Gefühl der Wärme durch ihren Körper strömte.

»Und haben Sie noch etwas über den Mord an meiner Schwester herausbekommen?«, fragte Mrs. Essex.

»Nein, nichts. Ich kann nur vermuten, dass Tristan ihr womöglich etwas über jemanden erzählt hatte, was derjenige mitbekam und daraufhin beschloss, sie zum Schweigen zu bringen. Würde sie solche Informationen für sich behalten, anstatt sie der Polizei zu erzählen?«

Agatha nahm noch einen größeren Schluck Wein.

»Falls Sie etwas wusste, war ihr vielleicht nicht klar, wie wichtig es war. Sie mochte Geheimnisse, und sie liebte es, Macht zu haben. Ruby war kein netter Mensch. Ja, sie ist tot, aber das ändert nichts daran, wie sie mich gequält hat, als wir Kinder waren. Ich erinnere mich, wie sie einmal …«

Sie redete weiter und beschrieb die Missetaten ihrer Schwester, während Agatha sich nachschenkte und die Wirkung des Weines genoss.



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