ACDC: Maximum Rock'n'Roll (German Edition) by Durieux Arnaud & Engleheart Murray
Autor:Durieux, Arnaud & Engleheart, Murray [Durieux, Arnaud]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2017-06-12T16:00:00+00:00
1979
Unter freiem Himmel: Malcolm, Bon und Angus im Londoner Wembley-Stadion
16. Kapitel
HIGHWAY TO HELL
1926,als in den USA der Highway 666 fertiggestellt wurde, wählte man diesen Namen für das vier Staaten durchquerende Teerband lediglich aus chronologischen Gründen: Es war der sechste Abzweig des Highway 66, mehr nicht.
Aber mit diesen drei Ziffern, die der Bibel zufolge das Zeichen des Antichristen sind, umwehte den Highway von Anfang an der Hauch des Unheils.
Die amerikanischen Ureinwohner sorgten sich wegen der satanischen Assoziationen. Einige fingen an, auf die hohe Zahl tödlicher Autounfälle auf dieser Strecke hinzuweisen. Andere abergläubische Zeitgenossen waren der Ãberzeugung, dass jene, die über ihre Bedenken spotteten, indem sie zum Beispiel eines der Schilder mit der StraÃennummer klauten, sich mit Kräften anlegten, mit denen man es besser nicht tat. Der Highway zur Hölle verlangte Respekt.
Auf der anderen Seite des Planeten machten sich ein paar Typen daran, das Schicksal herauszufordern.
Die Sessions für das neue Album, die Anfang Dezember begonnen hatten, dauerten bis ins neue Jahr. Bon war mit seiner Performance auf Powerage nicht ganz zufrieden gewesen. Er hatte das Gefühl, dass die Texte von Songs wie »Gone Shootinâ« schlicht zu ernsthaft ausgefallen waren. Dieses Mal wollte er lockerer schreiben. Titel wie »If You Want Blood« entsprachen eher dem Stil, der ihm vorschwebte.
Atlantic Records forderte ebenfalls Veränderungen. If You Want Blood schickte sich an, sich in den USA besser zu verkaufen als Let There Be Rock und Powerage zusammen. Unübersehbar ging es für AC/DC in den Staaten aufwärts, aber Atlantic wollten noch höhere Marktanteile â sie wollten ein Album, das sich landesweit verkaufte, angeführt von einer mächtigen Hitsingle. Dieses wichtige Album sollten sie jetzt machen.
Um den nötigen Erfolg zu haben, erschien es Atlantic zwingend notwendig, die Band mit einem unverbrauchten Produzenten zusammenzubringen. Also flog Vizepräsident Michael Klenfner nach Sydney, um sich mit AC/DC , George und Harry zu treffen.
Dort informierte ihn die Band zunächst über das, was sie bisher erarbeitet hatte. Schlagzeuger Ray Arnott, der zahllose Sessions mit George und Harry für das Albert-Label absolviert und auch mit Stevie Wright gespielt hatte, sprang für Phil Rudd ein.
Ray Arnott: »Ich kam eines Abends ins Studio, wir spielten ein bisschen, um diesem Ami ein paar der neuen Licks zu zeigen, die AC/DC ausgetüftelt hatten. Er wollte wohl überprüfen, ob wirklich gearbeitet wurde. Wir nannten ihn Tons Of Fun, Mr. SuperspaÃ. Wir gingen gemeinsam essen, und der Typ bestellte einen Rotwein, von dem die Flasche 80 Dollar kostete. Bon sagte: âºDas ist doch Essig, der taugt allenfalls, um ihn über die Fish ânâ Chips zu kippen!â¹ Die nächste Flasche, die Bon bestellte, lag schon bei 300 Dollar. Aber die Amis haben bezahlt. Wir hatten einen tollen Abend.«
Für Arnott war es ohnehin eine entscheidende Woche in seinem Leben. Er heiratete kurz darauf, und die Jungs veranstalteten ihm zu Ehren einen rauschenden Junggesellenabschied.
Ray Arnott: »Malcolm, George, Angus und ich gingen mit ein paar Jungs zu diesem Club auf der George Street in Sydney. Dort wollte man uns nicht reinlassen, weil wir angeblich zu abgerissen aussahen. Der Witz: Wir hörten, dass in der Disco AC/DC lief! Wir haben uns fast bepisst vor Lachen.
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