Aber so was von Amore - Roman by Aufbau

Aber so was von Amore - Roman by Aufbau

Autor:Aufbau
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Aufbau
veröffentlicht: 2014-07-06T22:00:00+00:00


8.

Als Polly aufwachte, schien die Sonne durch ihr Fenster. Kurz überlegte sie, ob sie alles geträumt und ihr das Unterbewusstsein wieder einen Streich gespielt hatte, dann strahlte sie mit der Sonne um die Wette. Nein, sie hatte nichts geträumt. Nein! Alles war genau so passiert. Irgendwann hatte Leo sie nach Hause gebracht, ewig hatten beide vor der Tür gestanden und es nicht geschafft, sich voneinander zu trennen, wieder und wieder hatten sie sich geküsst – Polly spürte noch immer Leos Lippen auf den ihren. Er wollte früh am Morgen bei seinem Onkel sein und Rosa helfen, darum war er gegangen, als unten im Tal ein Hahn krähte, er hatte ein paar Schritte gemacht, war zurückgelaufen, hatte sie wieder und wieder geküsst.

Polly zog sich die Decke über den Kopf und musste kichern.

»Polly Sommer!«, sagte sie kopfschüttelnd zu sich selbst, »Super-Polly!« Dann schlug sie die Decke zur Seite, stand auf und reckte sich. Ein schneller Blick auf ihr Handy. Zehn Uhr. Kati hatte eine SMS geschickt: Bella! Wie war’s? Und? Wilder Sex im Garten? Kati!

Polly wurde ein kleines bisschen rot, grinste aber von einem Ohr zum anderen. Oh ja, den hatte sie gehabt. Doch Kati würde warten müssen. Erst einmal musste sie in Ruhe duschen, und dann wollte sie unbedingt Leo wiedersehen. Polly nahm ihr iPod. Snow Patrol, Just say yes?

Häkchen. Sie stellte ihn auf laut und huschte beschwingt unter die Dusche. »Just say yes. Just say there’s nothing holding you back …«

Erfrischt? Häkchen.

Tanzend hüpfte sie aus der Dusche und fühlte sich gut. »Just say yes, ’cause I’m aching and I know you are too, for your warm skin, as I breathe you in.«

Unterwäsche? Häkchen.

Wobei …? Nein. Doch lieber Unterwäsche. Und dieses Mal keine Lachnummer, was nicht so leicht war, denn wie hätte sie vor acht Tagen in Köln beim Packen auch ahnen können, dass sie schöne Unterwäsche brauchen würde? Die schlichte schwarze ging.

»I can feel your heartbeat through my shirt, this is what I wanted. All I want.« Kleidung. Was sollte sie bloß anziehen. Ein Blick in den Schrank.

»It’s all I want. It’s all I want …«

Jeansrock, knallrotes T-Shirt, rote Ballerinas. Häkchen. Noch mal: »Just say yes, just say …« Haare föhnen, schneller Pferdeschwanz, Wimperntusche und etwas Lipgloss. Ein Blick in den Spiegel. Das war sie, Polly. Häkchen.

Sie fühlte sich wunderbar. Kati? Musste immer noch warten. Andererseits? Eine kleine SMS. Polly nahm ihr Handy: SI!

Sie grinste, legte es zurück auf den Schreibtisch und beschloss, zu Liv zu gehen. Die hatte gesagt, sie würde heute früh beginnen zu arbeiten, und Livs Arbeit war in gewisser Weise schließlich auch Pollys Arbeit. In einer Woche, nein, in sechs Tagen würde die große Vernissage sein.

Die Türen zu Livs Atelier standen offen. In Malkleidung, einer hellgrauen, weiten Hose, einem weißen Wickelshirt und einem ebenso weißen Kittel wirbelte Liv umher. Auf einer Staffelei stand eines ihrer Madonnenbilder. Im Hintergrund lief klassische Musik, und Liv war völlig in ihre Arbeit vertieft, als Polly vorsichtig an den Türrahmen klopfte. Liv drehte sich um: »Einen wunderschönen guten Morgen, meine Liebe.



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