5 Freunde im Zeltlager by Enid Blyton

5 Freunde im Zeltlager by Enid Blyton

Autor:Enid Blyton [Blyton, Enid]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bertelsmann
veröffentlicht: 2013-08-10T00:00:00+00:00


»Ungefähr dreiviertel Kilometer von hier ist ein Tunnel«, erklärte Julius und zeigte an Jockel vorbei ins Dunkel. »Die Gleise kommen von dort und führen hierher, zweigen auseinander - zum Rangieren und so, denke ich, als das alles noch in Benutzung war.«

»Wir wollen mal zum Tunnel gehen«, schlug Jockel vor. »Kommt. Hier ist nichts mehr zu sehen.«

»Gut«, sagte Julius. »Das können wir machen. Ich glaube aber nicht, daß wir dort viel mehr sehen werden! Die Geisterzüge sind eine Erfindung vom alten Samuel!«

Sie verließen ihren Standort und gingen denselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Dann folgten sie einer einzelnen Schiene, die zum Tunnel führte. Es machte ihnen nichts mehr aus, auf den Steinen zu gehen und etwas Lärm zu verursachen.

Und dann fing es an! Ein noch sehr entfernter Laut kam aus dem Gewölbe, dem sie nun nahe genug gekommen waren, um die schwarze Öffnung zu sehen. Julius hörte es zuerst. Er blieb stehen und klammerte sich an Richard. »Horcht doch! - Hört ihr nichts?«

Die anderen blieben auch stehen. »Ja«, sagte Richard. »Aber das ist nur einer der Züge, die durch einen der Tunnels fahren - und der Lärm ist das Echo, das aus diesem herausklingt.«

»Nein, Richard, das kommt von einem Zug, der durch diesen Tunnel fährt!« widersprach Julius. Der Lärm wurde immer lauter. Jetzt konnte man auch ein Gerassel hören. Die Jungen sprangen von den Gleisen und drücken sich an der Seite zusammen, warteten und getrauten sich kaum zu atmen.

Konnte das der Geisterzug sein? Sie warteten auf die beiden Lichter der Lokomotive, die wie zwei feurige Augen aus dem Dunkel auftauchen mußten. Aber nichts dergleichen geschah. Es blieb alles dunkel. Nur der Lärm kam immer näher. Julius’ Herz begann zu schlagen wie ein Hammer, und Richard und Jockel klammerten sich aneinander, ohne daß sie es merkten.

Der Lärm wurde zum Gewittertosen, und dann kam etwas Langes und Schwarzes aus dem Tunnel mit einem trüben Licht am Anfang, das schnell vorüberbrauste und bald verschwunden war. Der Lärm betäubte die Jungen für einen Augenblick, dann wurde das Rumpeln und Rasseln schwächer, während der Zug, oder was es nun war, sich entfernte. Dann war alles still.

»Da haben wir’s«, sagte Julius mit etwas zitternder Stimme. »Der Geisterzug - ohne Licht oder sonstige Zeichen! Wo ist er wohl hingefahren? In den Bahnhof - glaubt ihr?«

»Sollen wir hingehen und nachsehen?« fragte Richard. »Ich habe niemand in dem Führerhaus gesehen, nicht mal in dem Schein, der ja wohl vom Feuer kam - aber jemand hat ihn doch fahren müssen! Ist das nicht eine verdrehte Geschichte? Aber es hörte sich alles vollkommen richtig an!«

»Wir gehen zum Bahnhof«, entschied Jockel, der von allen dreien am wenigsten berührt schien. »Kommt!«

Sie gingen sehr langsam, und dann schrie Richard auf. »Autsch! Ich habe meinen Fuß verstaucht. Wartet eine Minute!«

Er sank auf den Boden. Der Fuß war zum Glück nicht gebrochen, aber ein paar Minuten lang konnte Richard nur stöhnen, solch große Schmerzen hatte er. Die anderen trauten sich nicht, ihn hierzulassen. Julius kniete sich neben ihn und bot ihm an, den Fuß etwas zu massieren.



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