1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre by Kurt Mahr

1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1991-06-01T01:00:00+00:00


4.

Die Sonne, die er nach sich selbst benannt hatte, war ein unauffälliger, weißgelber Stern des Typs, der in der Galaxis vielmilliardenfach vertreten war. Fast bereute er die voreilige Namensgebung. Hätte den Namen Haemon nicht ein imposanterer Himmelskörper verdient? Haemon von Tereomin hing dem Gedanken ein paar Sekunden lang nach, eher amüsiert als ernsthaft. Es ließ sich jetzt ohnehin nichts mehr ändern.

Seit dem Eintrag in den Allgemeinen Sternenkatalog der Arkonidischen Raumfahrt stand der Name des weit draußen, nahe dem Rand der galaktischen Hauptebene gelegenen Sonnensystems endgültig fest. Überdies hatte Haemon nicht vor, seinen Ruhm auf die Größe oder die Strahlkraft eines nach ihm benannten Stern zu gründen. Sein Vorhaben würde ein Duplikat des Dreiplanetensystems Arkon schaffen. Inmitten des Machtbereichs, den die Tellerköpfe für sich beanspruchten, würde es ein Mahnmal geben, das aller Welt verkündete, daß es in dieser Galaxis nur eine ernst zu nehmende Macht gab: Das Große Imperium Arkons. Er, Haemon von Tereomin, war der Planer, der Architekt und der Erbauer des Mahnmals. Wenn irgendwann in ferner Zukunft sein Name fiel, würde man sich erinnern: Das ist der, der Tiga Ranton gebaut hat.

Den Namen hatte Barishon sich ausgedacht. Er war einfach und gab trotzdem in angemessener Weise wieder, was Haemon von Tereomin vorhatte. Tiga Ranton hieß: „Drei Welten", und so sollte es sein: Drei Planeten, die auf einer und derselben Umlaufbahn ihr Zentralgestirn umkreisten. Wer je von Arkon gehört oder gar das Zentralsystem des Großen Imperiums mit eigenen Augen gesehen hatte, der würde, wenn er das Haemon-System erblickte, sofort wissen, daß hier, mitten in der Einflußsphäre einer artfremden, barbarischen Zivilisation, ein Denkmal der größten aller galaktischen Kulturen errichtet worden war.

Haemon befand sich in der Kommandozentrale seines Flaggschiffs. Ringsum herrschte unterdrückte Geschäftigkeit. Man wartete auf den Augenblick, da die ersten drei Großraumtransporter ihre letzte Transitionsphase beenden und aus dem Hyperraum hervorbrechen würden. Das Bild, das Haemon auf der großen, gewölbten Videofläche vor sich sah, entsprach in seinen Grundzügen der Wirklichkeit, wie sie sich jenseits der stählernen Hülle der RIUNAN ausbreitete. Der Bordcomputer hatte das Seinige dazu getan, die optischen Verhältnisse ein wenig übersichtlicher zu gestalten. Die Sterne des Hintergrunds waren in ihrer Leuchtkraft gedämpft; dafür wurden die drei Planeten der Sonne Haemon lichtstärker dargestellt, als sie es in Wirklichkeit waren. Die Einheiten der Kreuzerflottille schließlich wären auf optischem Weg überhaupt nicht wahrzunehmen gewesen. Die Positronik hatte sie dort eingeblendet, wo das Ortungssystem ihre Standorte markierte.

Haemon von Tereomins Aufmerksamkeit galt dem sonnennächsten Planeten. Er war wesentlich größer als die Kristallwelt Arkon und besaß eine vorzügliche, sauerstoffreiche Atmosphäre. Die durchschnittliche Jahrestemperatur, über die gesamte Planetenoberfläche gemittelt, lag um etliche Grade niedriger als die Arkons.

Trotzdem war das Klima erträglich. Die fremde Welt hatte noch keinen eigenen Namen. Man nannte sie einfach Haemon I. Flora und Fauna waren kräftig entwickelt, jedoch gab es noch kein eingeborenes intelligentes Leben.

Das war wichtig. Denn Haemons Vorhaben hätte sich aufgrund der Regeln, Vorschriften und Gesetze, denen die arkonidische Raumforschung unterworfen war, von selbst verboten, wenn auf einer der drei von Tiga Ranton betroffenen Welten auch nur die Spur, auch nur das erste Anzeichen einer beginnenden autochthonen Zivilisation gefunden worden wäre.



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