147 - Die Plueschbestien by Cedric Balmore

147 - Die Plueschbestien by Cedric Balmore

Autor:Cedric Balmore [Balmore, Cedric]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Vampir Horror Roman
veröffentlicht: 2014-06-29T04:00:00+00:00


Die Erstarrung des Barons währte nur eine Sekunde. Dann stürmte er auf das Bett zu. Er spürte keine Furcht, er empfand nur wilden Haß und war grimmig entschlossen, die kleine Bestie ein und für allemal zu vernichten.

Er riß Plum, der wie ein Tier kreischte, vom Hals der Ohnmächtigen und spürte, daß die messerscharfen Krallen des kleinen Ungeheuers in seine Haut eindrangen. Aber er ignorierte den Schmerz. Er trug Plum zu Fenster, riß es auf und schleuderte den Abgesandten der Hölle in die Tiefe.

Der Baron beugte sich weit aus dem Fenster, um zu hören, wie das Untier auf den Steinplatten des Schloßhofes landete – mit zerschmetterten Gliedern, wie er hoffte. Aber die Nacht blieb still. Nur das leise Rauschen und Raunen der Bäume war zu hören.

Konnten Plum unterwegs Flügel gewachsen sein? Möglich war alles. Eine Macht, die die Kraft hatte, einen Teddy in ein mordendes, blutsaugendes Ungeheuer zu verwandeln, kannte sicherlich auch Mittel und Wege, Plum vor der Vernichtung zu schützen.

Der Baron schloß das Fenster und wandte sich Clarissa zu. Sie hatte das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt. Das aus den Halswunden sickernde Blut wurde von dem blütenweißen Bettlaken gierig aufgesogen.

Der Baron eilte ins Bad und holte Jod und Heftpflaster aus der Hausapotheke. Als er Clarissas Wunden versorgte, kam sie wieder zu sich. Sie sah ihn an, als sei er ein Fremder.

„Plum …“, begann sie.

„Schon gut, ich weiß“, sagte er.

„Ich bin wahnsinnig, nicht wahr?“

„Sie sind ganz normal“, beruhigte er sie.

„Was tun Sie mit mir?“

„Ich verbinde Sie.“

Sie erschauerte.

„Dann ist es also wahr. Erst die Schlange, dann Plum. Erst der Gürtel, dann der Teddy. Aber das gibt es doch nicht! Das kann, das darf nicht sein …“

„Vorsicht, es wird gleich etwas brennen. Ich muß die Wunden mit Jod auspinseln“, sagte er.

Ihm fiel ein, daß Plum während Clarissas Besuch auf der Kommode gesessen hatte, deutlich sichtbar für jeden, der dorthin blickte. Wieso hatte Clarissa den Teddy nicht bemerkt?

Nun, sie war verwirrt gewesen von den entsetzlichen Dingen, die sich in ihrem Zimmer zugetragen hatten, in Bann geschlagen, und sie hatte nur ihn gesehen, den Baron, ihren Retter und heimlich Geliebten.

„Lassen Sie uns weggehen“, sagte sie plötzlich.

„Weggehen?“ echote er verblüfft.

„Ja, mit Leoni. Auch sie ist gefährdet. Ich spüre es“, sagte Clarissa.

Der Baron prüfte sein Werk, brachte Jod und Verbandszeug zurück ins Badezimmer und setzte sich dann zu Clarissa auf den Bettrand. Er griff nach ihren Händen und hielt sie fest.

„Ich bin ein de Croiselle“, sagte er. „Meine Familie ist hier seit Jahrhunderten zu Hause. Ein de Croiselle ergreift nicht die Flucht – schon gar nicht vor den Mächten des Bösen. Aber Sie sollten gehen. Fliegen Sie zurück nach England. Ich kann die Verantwortung für Ihre Sicherheit nicht übernehmen. Ich weiß nicht einmal, ob ich imstande bin, sie für Leoni zu tragen.“

Ihm kam eine Idee.

„Warum nehmen Sie Leoni nicht mit? Betreuen Sie das Kind, bis ich die Dämonen besiegt habe und wieder Herr im Haus bin.“

„Ich möchte Sie nicht allein lassen …“

„Sie können mir nicht helfen“, sagte er.

„Ich muß es versuchen.“

„Was war mit Plum?“

„Es war wie mit dem Gürtel.



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