020 - Unter fremder Sonne by STAR GATE - das Original

020 - Unter fremder Sonne by STAR GATE - das Original

Autor:STAR GATE - das Original [STAR GATE - das Original]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-27T00:00:00+00:00


*

Kaum hatte sich der Fluggleiter in die Lüfte erhoben, als es ein Rufzeichen gab. Der Bildschirm des Interkom flammte auf. Ein mürrischer Schwarzuniformierter fragte barsch: »Was soll das? Wissen Sie nicht, dass der Notstand über Tustrada ausgerufen ist?«

Papaya Deran gab seinen Passagieren ein Zeichen. Prompt duckten sie sich, damit sie von der Aufnahmeoptik nicht erfasst wurden. Erst dann gab Papaya Deran sich ebenfalls per Bild zu erkennen.

»Aha, Papaya Deran!«, entfuhr es dem Uniformierten.

»Genau der!«, entgegnete Deran gedehnt. »Ich weiß zwar vom Notstand, aber ich habe es dennoch eilig.«

»Tut mir leid, aber das Gesetz gilt auch für den ehemaligen Polizeipräfekten von Tustrada! Sie haben nichts mehr zu sagen, seit man sie abgesetzt hat.«

»Niemand hat mich abgesetzt!«, korrigierte Papaya Deran mit einem süffisanten Lächeln, »ich bin vielmehr aus eigener Veranlassung zurückgetreten!«

»Landen Sie wieder! Sofort! – Oder ich lasse das Feuer auf Sie eröffnen!«

Papaya Deran lachte herzhaft: »Im Ernst?«

Der Uniformierte schaltete wutschnaubend ab.

Tanya hob vorsichtig den Kopf. Ein Teil der Wandungen war von innen transparent gemacht, so dass man eine gute Rundumsicht hatte. So entging ihr nicht, dass der Uniformierte seine Drohung bereits in die Tat umsetzen ließ: Hornissen gleich stoben die Polizeigleiter heran. In Sekunden würden sie die Flüchtlinge in der Zange haben – um das Feuer zu eröffnen, wie versprochen.

Und dieser Papaya Deran lachte immer noch?

Der ist nicht recht bei Trost!, dachte Tanya.

Papaya Deran betätigte ein paar Kontrollen. Sein Fluggleiter machte einen Satz nach vorn.

Die Polizeigleiter blieben rasch zurück. Aber sie nahmen sogleich die Verfolgung auf, als hätten die Polizisten vergessen, was für eine Katastrophe in Tustrada passiert war und dass man eigentlich nach den Terroristen fahnden wollte …

»Ob die ahnen, dass wir hier drin sitzen?«, fragte Yörg Maister bang.

Papaya Deran hörte es: »Quatsch! Die haben doch keine Ahnung, aber der Uniformierte, den ihr gerade gesehen habt – das war einer meiner ehemaligen Assistenten. Er wurde bei meinem Rücktritt degradiert, weil jeder Präfekt natürlich seine eigenen Leutchen um sich schart.«

»Sie waren wirklich einmal der mächtigste Mann in dieser Stadt?«, erkundigte sich Janni van Velt ungläubig.

»Der mächtigste Unter-Prupper, meine Liebe!«, stellte Papaya Deran zerknirscht richtig. Er rümpfte die Nase. »Ich habe das Amt lange wahrgenommen – länger als jeder andere Präfekt. Und ich bin einer der wenigen, die es sogar überlebt haben. Die meisten sterben eines unnatürlichen Todes. Genauso wie höchstwahrscheinlich der jetzige Polizeipräfekt Beron Derlinos.«

»Sind Sie da so sicher?«

»Natürlich bin ich sicher: Falls wir an die Macht kommen, ist er reif. Und sogar wenn wir es nicht schaffen sollten …«

Er wusste offensichtlich Dinge, die sie nicht einmal ahnten. Woher auch? Sie waren Fremde hier und innerhalb von drei Wochen konnte man die Machtstrukturen und Intrigenspiele eines ganzen Planeten unmöglich durchschauen.

Papaya Deran war nicht gewillt, das Gespräch noch fortzuführen, denn allmählich wurde es wieder brenzlig: Die Verfolger waren dicht aufgerückt und schwärmten aus.

Die Formation der schwarzen Polizeifluggleiter erinnerte an einen Hohlspiegel.

Die Menschen merkten rasch, was man damit bezweckte: Das Feuer wurde tatsächlich eröffnet! Und alle Lasergeschütze konzentrierten ihre Energie im Brennpunkt. Und im Brennpunkt – da waren sie.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.