017 - Invasion der Kyphorer by STAR GATE - das Original

017 - Invasion der Kyphorer by STAR GATE - das Original

Autor:STAR GATE - das Original [STAR GATE - das Original]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-27T00:00:00+00:00


6.

Die Atmosphäre – ›Luft‹ konnte man die den Raum durchdringende Substanz kaum nennen – in Joe Maguire’s Pub in der City von Seabath war so dick, dass man sie leicht hätte in Scheiben schneiden, in Plastik einschweißen und an Nikotinsüchtige verkaufen können. Das bald nach Beginn des 21. Jahrhunderts in Kraft getretene beinahe vollständige Rauchverbot war sofort nach der Auflösung der Nationalstaaten und der Machtübernahme durch die großen Konzerne gefallen. Seither gab es kaum etwas, das so billig und in so großer Vielfalt zu haben war wie Glimmstängel.

Der Pub war an diesem Dienstagabend noch voller als sonst. Mehr als zweihundert Gäste drängten sich auf den achtzig Quadratmetern und die wenigsten von ihnen hatten einen Sitzplatz ergattert. Hinter der Bar stand, eine Handvoll Schankkellner dirigierend, ein Mann, der in jedem Beruferaten bereits nach wenigen Sekunden abgehakt gewesen wäre: Er ähnelte einem Bierfass, an das man zwei dürre, annähernd menschenähnliche Beine geschraubt hatte. Aus der Oberkante dieses Fasses ragten zu beiden Seiten, Zapfhähnen gleich, zwei ebenso dürre Arme. Darüber saß ein Kopf mit kurz geschnittenen, schwarzen Haaren und streng ausrasiertem Kinnbart. Dieser Kopf wurde durch einen Erker verziert, den man nur als ›Riechkolben‹ bezeichnen konnte und dessen Farbe anzeigte, dass Joe Maguire – denn es handelte sich um den namensgebenden Patron dieses Etablissements – seinen eigenen Alkoholvorräten reichlichst zuzusprechen pflegte.

»Zwölf!«, bestellte ein Mann eine weitere Runde, indem er dieselbe Anzahl Finger hochhielt. Joe Maguire reagierte, indem er mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand auf zwei Schankkellner deutete, denen trotz der relativ frühen Stunde bereits der Schweiß von der Stirn lief. Dann richtete er – wie alle seine Kunden mit Ausnahme einer Zehnerschaft, die im Hintergrund am Stammtisch lautstark feierte – seinen Blick wieder auf das große Fernsehgerät, das an der Stirnwand des Pubs hing. Soeben liefen dort wohl zum tausendsten mal an diesem Tag die Aufnahmen, die Fisher den Medien zur Verfügung gestellt hatte: Szenen aus der Mondstation, als diese noch existierte, die den sich langsam ausdehnenden und endlich zur Ruhe kommenden, schimmernden Schutzschirm um die Craahl’sche Basis zeigten; Szenen von der Evakuierung eines Teils der Bevölkerung der Mondstation, die von Überlebenden, die an Bord kleinerer Raumer Platz gefunden hatten, überspielt worden waren; und schließlich Szenen von der Beschießung und Vernichtung der großen Kuppel, die von der kleinen Mechanics-Station aus gefilmt worden waren.

Die Reaktionen der Pubbesucher und Joe Maguires selbst waren eher verhalten – man diskutierte erregt miteinander, jedoch kam nicht die Spur einer Panik auf. Der Mond war schließlich weit weg – ›astronomisch weit‹, sagte einer, der viele Wörter kannte – und wenn die Invasoren aus dem Weltall es wagen sollten, ausgerechnet in Seabath ihre ausländischen Plattfüße auf die gute alte Erde zu stellen, dann würde man ihnen schon zeigen, wo es lang ginge …

Endlich verschwanden die Bilder vom Mond von der 3D-Projektionsfläche und machten neuesten Aufnahmen aus diversen Großstädten der Erde Platz. Im großen und ganzen ging das Leben wie gewohnt vor sich, nur an Supermärkten und Gleitertankstellen begannen sich allmählich länger werdende Schlangen zu bilden. Die unsichtbare Sprecherin



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