0,1 % - Das Imperium der Milliardäre (German Edition) by Hans Jürgen Krysmanski
Autor:Hans Jürgen Krysmanski [Krysmanski, Hans Jürgen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Politik & Gesellschaft, Soziologie
Amazon: B00RXHVM9Q
Herausgeber: Westend Verlag
veröffentlicht: 2015-01-18T23:00:00+00:00
Ein Oligarch bringt es auf den Punkt
All das Utopische, das bei der Reichendiskussion oft, weil zu »unseriös«, unter den Tisch fällt, sollte aber nicht über die harten Fakten hinwegtäuschen. Denn zuletzt sind Geldoperationen doch immer das Härteste, das uns in der Gesellschaft, in sozialen Zusammenhängen begegnen kann, bis eben zu allen Formen des Verbrechens, zur Biopolitik von oben und so weiter. Unter den neu in die Regionen des Superreichtums vorstoßenden Individuen sind es wohl die russischen Oligarchen, die derartiges in letzter Zeit am gründlichsten durchlebt haben. Alison Smale, Executive Editor der International Herald Tribune, vermittelt in einem Bericht über ihre Begegnung mit einem der am wenigsten auffälligen und zugleich einflussreichsten russischen Oligarchen, Wladimir P. Jewtuschenkow, ein Gespür für diese Macht des Geldes.83
Sie beschreibt den Ort des ersten Treffens: »Dieses stille kleine Herzogtum Luxemburg strömt wie andere europäische Winkel des Reichtums (man denke an Monaco) Selbstgefälligkeit aus und ein samtenes Wohlgefühl. Hier gibt es 150 Banken, die meisten in ausländischem Besitz, genauso wie neunzig Prozent des dort lagernden Vermögens. Es sind vermutlich diese Brocken versteckten und re-investierten Reichtums, die Luxemburg zum drittgrößten ausländischen Investor in Russland machen, noch vor Deutschland. Damit besitzt Luxemburg eine politische Schlagkraft weit oberhalb seiner formalen Gewichtsklasse: Jean-Claude Juncker, Premierminister seit 1995, ist seit sieben Jahren Kopf der einflussreichen Euro-Gruppe. Die Luxemburgerin Viviane Reding, EU-Justizkommissarin, ist eine der wenigen wirklich mächtigen Frauen in Brüssel. Und so sind Orte wie Luxemburg, wo Macht und Geld ihre Gegenwart nicht hinausschreien, das bevorzugte Milieu der Superreichen.«
Der 63-jährige dezent gekleidete Wladimir P. Jewtuschenkow ist Absolvent der Moskauer Staatsuniversität mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Doktorat noch aus Sowjetzeiten. Er ist Mehrheitsaktionär des Konglomerats »Sistema«, des größten russischen Finanzdienstleisters mit einem Aktivvermögen von 46 Milliarden Dollar. Er scheut das Scheinwerferlicht und war in Luxemburg, um an der Einweihungsfeier der in schönstem russischen Empire-Stil restaurierten Villa Foch teilzunehmen, die jetzt Hauptquartier der East-West United Bank ist. Diese Bank war eine der wenigen, die in den siebziger Jahren von der sowjetischen Staatsbank in Westeuropa zur Abwicklung von Westgeschäften eingerichtet wurden. Heute gehört sie Jewtuschenkow.
Alison Smale erzählt: »Beim Tee, gesüßt mit genau einem halben Teelöffel Honig, wollte dieser russische Geschäftsmann mir eine Botschaft vermitteln. Er und andere reiche Landsleute, die die letzten wilden zwanzig Jahre überlebt haben, seien keine Bling-Bling-Schürzenjäger und Lebemänner, die Kellnern 500-Euro-Noten auf die Stirn kleben und sich auffallend kleiden.« Es stimme zwar, dass die Reichen Russlands alles für dieses Image getan haben, ohne Rücksicht auf die westlichen Sitten und Gebräuche. Und es sei sicher schwer zu ertragen, wenn ein Milliardär wie Dmitry Rybolovlev in die Schlagzeilen kommt, weil er jüngst für 88 Millionen Dollar die teuerste Wohnung New Yorks erwarb. Aber, sagt Jewtuschenkow, in Russland habe Rybolovlev auf 24 Quadratmetern gehaust, er war im Gefängnis: »Jetzt fühlt er sich wie ein Taucher, der aus der Tiefe hochsteigt und an einer Kohlendioxydvergiftung leidet. Für ihn ist Geld eine Droge. Man muss ihn bemitleiden.« Und dann fügt er hinzu: »Die russischen Milliardäre sind gereift. Auch ich selbst habe begriffen, dass neben Glück, bestimmten Charaktereigenschaften und besonderen Umständen vor allem Expertise und kühle Kalkulation notwendig sind.
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