001 - Das Transmitter-Experiment by STAR GATE - das Original

001 - Das Transmitter-Experiment by STAR GATE - das Original

Autor:STAR GATE - das Original [Original, STAR GATE - das]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-27T00:00:00+00:00


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»Sehen Sie«, sagte Fisher und setzte ein neues Zigarillo in Brand. Er sah den Rauchfäden nach, die den Schlitzöffnungen der Klimaanlage entgegen strebten. »Es gibt schon begründete Verdachtsmomente. Aber die behalte ich, was die Konzernleitung angeht, erst einmal für mich.«

Lino Frascati verzog das Gesicht. Er hatte sich die Mühe gemacht, Fisher in dessen Büro aufzusuchen. Vor ihm stand ein Glas Pernod auf dem Rauchglastisch; Fisher wusste, was er seinem Chef anbieten durfte und was nicht.

Frascati schlug die Beine übereinander.

»Sie misstrauen selbst der Geschäftsleitung«, sagte er. »Was geschehe, wenn ich Sie deshalb aus dem Dienstverhältnis entlassen müsste?«

»Würde ich bei der Konkurrenz anfangen«, sagte Fisher. »Wetten, dass Flibo, Dai-Mi-Su oder Fortschritt mich mit Kusshand nehmen?« Frascati winkte ab. »Ihr Verdacht gegen Angehörige der Konzernleitung ist Unsinn und das wissen Sie selbst am besten«, sagte er. »Kommen wir zu der Alternative. Ich bin davon überzeugt, dass der Saboteur unter den am Projekt beteiligten Technikern und Ingenieuren zu suchen ist. Nur diese Leute haben genügend Kenntnis, das Gerät so zu sabotieren, dass es wie eine normale Panne aussieht.«

Fisher lächelte.

»Es wäre natürlich ein höchst interessanter Aspekt«, sagte Fischer. »Vor allem, weil alle Mitwirkenden am Projekt Star Gate von Anfang an unter strengster Kontrolle stehen. Wir haben sie ständig unter Beobachtung. Sie kommen kaum mit anderen Menschen in Kontakt, wohnen auf dem Werksgelände und wenn sie es verlassen, werden sie genau beobachtet. Ich mache das natürlich nicht gern, weil ich die persönliche Freiheit und die Privatsphäre der Menschen über alles schätze …«

Schon aus dem Tonfall konnte Frascati hören, wie Fisher es meinte.

Aber im Zuge der Entwicklung konnte Fisher nicht einmal anders handeln, wenn er Geheimnisse schützen wollte. Denn die Konkurrenz ging ebenfalls mit harten Bandagen vor. Und wenn Mechanics sich nicht ständig abschirmen würde, gäbe es die Firma längst nicht mehr.

»Auch die Mitarbeiter auf dem Mond sind isoliert«, fuhr Fisher fort. »Das bedeutet, dass der Saboteur dem Team von Anfang an angehören musste und er kann Kramert bislang nicht informiert haben. Wir wüssten es, wenn jemand Informationen nach draußen gebracht hätte, egal wie. Unseren Leuten entgeht nichts.«

»Sie sind also absolut sicher, dass Flibo dahinter steckt und kein anderer Konzern?«

Fisher lachte freudlos auf.

»Nur Flibo beschäftigt sich außer uns noch mit Transmittern und ich schätze Kramert für nicht so dumm ein, dass er seine Leute nicht bei uns einschleust. Hin und wieder erwischen wir ja mal einen von seinen Spitzeln.«

»Sie hassen Kramert, Fisher?«

Clint Fisher schüttelte den Kopf. »Ich hasse ihn nicht, Sir. Er tut bei Flibo nichts anderes als ich bei Mechanics. Aber wenn wir uns gegenüber stünden und er mir eine Gelegenheit gäbe, würde ich nicht zögern, ihn zu erschießen. Er ist gefährlich.«

»Sie sagten, der Saboteur hätte keine Möglichkeit gehabt, eine Nachricht nach draußen zu schleusen …«

»Keine«, wiederholte Fisher fest. »Er wird auch keine Anweisungen empfangen können. Er arbeitet gewissermaßen auf eigene Faust. Und da er keine Rückendeckung hat, erwischen wir ihn auch über kurz oder lang. Es kommt für mich ohnehin nur ein kleiner Personenkreis in Betracht.«

»Hoffentlich haben Sie recht, Fisher«, sagte Frascati dumpf. Der Pernod schmeckte ihm nicht mehr.



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