Zweipunktnull (German Edition) by Richards Douglas E

Zweipunktnull (German Edition) by Richards Douglas E

Autor:Richards, Douglas E. [Richards, Douglas E.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-08-25T22:00:00+00:00


26

Im Manor Hill Mall herrschte eine emsige Geschäftigkeit wie in einem Bienenstock. Die beiden Städte Petersburg und Richmond hatten zusammengenommen mehr als eine Million Einwohner, und es wirkte fast so, als ob die Hälfte davon gerade am Einkaufen wäre. Das Einkaufszentrum war vier Stockwerke hoch, besaß eine Kuppel aus Glas und breitete sich über so viele Quadratmeter aus, dass man es kaum fassen konnte. Connelly hatte Deshs Windjacke übergestreift, um seinen blutigen Verband zu verbergen. Desh und Kira hatten Griffin und den Colonel am einen Ende des Zentrums aussteigen lassen und waren anschließend noch fast einen Kilometer gefahren, um es vom anderen Ende aus zu betreten.

Wie sie es während der Fahrt abgesprochen hatten, waren Griffin und Connelly zunächst in einem gut besuchten Bekleidungsgeschäft verschwunden und hatten sich von Kopf bis Fuß neu eingedeckt, mit Kleidung, die ihnen half, in der Masse unterzutauchen. Anschließend hatten sie eine Schere und Rasierzeug besorgt. Kurz darauf verließen sie eine der Herrentoiletten – bartlos. Als Desh Griffin die Notwendigkeit erklärt hatte, seinen Bart loszuwerden, hatte der beinahe gemeutert. Am Ende hatte er allerdings eingesehen, dass es eine angenehmere Alternative dazu war, entdeckt und erschossen zu werden – wenn auch nur knapp. Connelly gefiel es ebenfalls nicht, sich von seinem gut gepflegten Schnurrbart trennen zu müssen, doch er nahm den Verlust mit militärischem Gleichmut hin.

Nachdem sie ihr Aussehen verändert hatten, bestellten die beiden unter einem erfundenen Namen ein Taxi und ließen sich zu einem nahegelegenen Hilton-Hotel fahren. Dort konnten sie einen anderen Taxifahrer dazu überreden, sie bis nach Bragg zu dem Arzt zu bringen, mit dem der Colonel befreundet war. Zuerst hatte der Fahrer sich hartnäckig geweigert, aber ein Bündel von Hundertdollarscheinen brachte ihn zu der Überzeugung, dass der Kunde König war und er die beiden gerne dorthin fuhr, wo sie hinwollten.

Auch Desh und Miller kleideten sich neu ein. Desh trug nun vorgebleichte Jeans und einen Kapuzenpullover der Washingtoner Redskins in Weinrot und Gold mit übergroßen Taschen. Kira hatte ihre beigefarbene Jacke gegen eine blaue mit anderem Schnitt ausgetauscht, und auch sie erklärte ihre Vorliebe für die Footballer der Redskins mit einer Kappe, unter der sie ihre Haare verborgen hatte. Der Bequemlichkeit und Schnelligkeit wegen hatten sich beide für Tennisschuhe entschieden.

Wer auch immer ihnen vielleicht bis zum Einkaufszentrum gefolgt war, würde höchstwahrscheinlich vermuten, dass sie sich dort nur kurz aufhielten, bevor sie sich ein Taxi nahmen oder ein Auto stahlen. Garantiert kam niemand auf die Idee, dass sie dort stundenlang offen herumlaufen würden. Das war der Grund, warum sie genau das taten. Anschließend hatten sie vor, das Zentrum per Bus zu verlassen.

Manor Hill konnte mit vierzehn Restaurants und einem riesigen Bereich mit Selbstbedienung aufwarten. An einem Informationsstand erkundigten sie sich nach einem Restaurant mit einer romantischen Umgebung. Das war die Umschreibung für ein Lokal, in dem es dunkel genug war, dass man sie von außen nur schwer entdecken konnte. Gleichzeitig machte eine derart schummerige Beleuchtung es ihnen selbst möglich, jeden gut zu erkennen, der das Restaurant betrat.

Zwanzig Minuten später saßen sie in einer Nische von Montag’s Gourmet Pizza.



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