Zwanzigtausend-Dollar-Date by McKay E

Zwanzigtausend-Dollar-Date by McKay E

Autor:McKay, E [McKay, E]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-01T23:00:00+00:00


7. KAPITEL

„Wohin hat er dich ausgeführt?“

Claire hatte diese Frage inzwischen von allen möglichen Leuten gestellt bekommen.

Ausgerechnet von Kyle hatte sie sie jedoch nicht erwartet. Er saß am Tresen und aß das überbackene Käsesandwich, das sie ihm jeden Mittwoch nach der Schule machte. Mittwoch war der einzige Tag der Woche, an dem seine Eltern beide spät von der Arbeit nach Hause kamen, und er hatte sich angewöhnt, bei ihr im Diner herumzusitzen und seine Hausaufgaben zu machen. Steve und Shelby waren freundlich genug, so zu tun, als würde Claire ihnen damit einen Gefallen tun, doch in Wirklichkeit war es ihr Highlight der Woche.

Dennoch hatte sie nicht erwartet, dass Kyle sie nach ihrem Date mit Matt fragen würde. Schließlich hatte er in all den Jahren nicht das geringste Interesse an den Ballards gezeigt.

Wie jeder in der Stadt – zumindest jeder, der Augen im Kopf hatte – hatte auch Kyle herausgefunden, dass er mit den Ballards verwandt war. Da er die auffälligen hellbraunen mandelförmigen Augen seiner Großmutter und auch deren Allergie gegen Erdbeeren hatte, war ziemlich klar, wer sein Vater war. Schon mit sieben hatte Kyle das herausgefunden.

Er war mit seinen Fragen zu Claire gekommen. „Ich möchte nicht, dass Mom und Dad glauben, sie seien mir nicht genug“, hatte er ihr erklärt. Damals hatte sie ihm die Wahrheit so einfach wie möglich beigebracht. Natürlich wusste er, dass sie seine richtige Tante war, seit er wusste, dass er adoptiert worden war. Die wenigen Male, die er sie nach seiner leiblichen Mutter gefragt hatte, hatte sie ihm ehrlich gesagt, sie bewundere Courtneys Entscheidung, ihn zur Adoption freizugeben. Das sei das größte Geschenk gewesen, das Courtney ihm machen konnte, da sie mit sechzehn noch nicht bereit war, Mutter zu sein. Die beste Entscheidung für sie selbst sei gewesen, von Palo Verde wegzuziehen. Aber Vics Rolle zu erklären fiel Claire sehr viel schwerer.

Mit sieben war Kyle noch nicht alt genug, um zu verstehen, wie geschmacklos – ja sogar strafbar – es war, dass Vic ein so junges Mädchen geschwängert hatte. Und noch weniger verstand er, dass Vics Straftaten von den meisten Bewohnern der Stadt nur deshalb nicht zur Kenntnis genommen wurden, weil er aus einer reichen und angesehenen Familie stammte. Kyle wusste nur, dass sein leiblicher Vater hier in der Stadt lebte und sich nicht für ihn interessierte.

Schon mit sieben war er aufgeweckt genug gewesen, um zu begreifen: Wenn die Ballards ihn bisher nicht anerkannt hatten, würden sie das wohl niemals tun.

Damals hatte Kyle die Ballards Claire gegenüber zum letzten Mal erwähnt. Bis zu diesem Mittwoch nach ihrem Rendezvous mit Matt.

Sie war so überrascht von seiner Frage, dass sie Kyle einen Moment lang nur anstarrte. „Er ist mit mir in ein Restaurant in San Francisco gegangen.“

Kyle spießte ein Stück gebratene Zucchini auf seine Gabel. „Wie ist er so?“

„Intelligent“, antwortete sie, ohne nachzudenken. „Dickköpfig. Er mag keine dummen Leute oder welche, die nicht hart arbeiten. Und er hat nie …“ Abrupt brach sie ab, weil sie sich plötzlich bewusst war, dass sie nicht nur ihrem egoistischen Bedürfnis nachkam, über Matt zu reden, sondern auch Kyles Neugier auf ihn schürte.



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