Zimtsterne mit Zuckerkuss by Becky Cochrane

Zimtsterne mit Zuckerkuss by Becky Cochrane

Autor:Becky Cochrane [Cochrane, Becky]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-09-14T16:00:00+00:00


Kapitel 12

Das nächste Mal fuhr Evan sie in Ivys Auto zum Arzt. Der Gips wurde abgenommen und durch einen kleineren ersetzt, und ab jetzt durfte sie wieder arbeiten gehen.

»Das Ganze hat zwei Seiten«, sagte sie, als sie wieder im Auto saßen, und schwenkte das Formular. »Ich bin frei. Aber die Freiheit besteht darin, wieder zu Rodneys unterbezahltem Sklaven zu werden.«

»He, das Positive ist, dass dich vermutlich niemand jemals wieder zwingen wird, auf eine Leiter zu steigen«, bemerkte Evan.

»Ja, einschließlich der Karriereleiter, wenn’s nach Rodney geht. Wie sieht eigentlich deine restliche Tagesplanung aus?«

»Mein Tag gehört ganz und gar dir. Bis wir Ivy von der Arbeit abholen müssen.«

»Auch wenn sich jede Faser meines Körpers dagegen sträubt, sollte ich wohl zu ›Buy The Book‹ fahren und Rodney sagen, er kann mich wieder mit auf den Plan setzen.«

»Du könntest ihn auch anrufen«, schlug Evan vor.

»Aber dann werde ich den Laden erst wieder betreten, wenn ich arbeite. Ich will lieber in kleinen Schritten vorgehen, weißt du.«

»Kein Problem. Ich stehe doch total auf die Galleria«, sagte Evan versöhnlich.

Auch wenn das Laufen mit dem Gehgips langsamer ging, hatte sie nichts dagegen, die Krücken im Auto zu lassen. Am Eingang zu »Buy The Book« verabschiedete sich Evan von ihr und murmelte etwas von Aveda, also trat sie allein in den Laden.

Als Keelie sechzehn gewesen war, hatte Huck der Familie ein Wochenende in Atlanta spendiert. Keelie und Misty waren in einem dortigen Einkaufszentrum ins Kino gegangen, und als sie herauskamen, war Keelie einen Moment lang völlig desorientiert gewesen. Sie hatte vergessen, dass sie nicht in ihrem gewöhnlichen Einkaufszentrum zu Hause waren, und die fremden Geschäfte um das Kino herum hatten sie vollkommen verwirrt.

Genau das gleiche Gefühl überkam sie jetzt, während sie sich im Laden umsah. Sie erkannte, dass es nicht nur daran lag, dass sie einen ganzen Monat lang weg gewesen war. Alles sah anders aus. Die Kunstabteilung und die Schnäppchen standen wieder an ihrem ehemaligen Platz. Aber die Auslagen waren komplett umgestaltet. Die Bücher auf dem Tisch mit den Neuheiten waren ihr unbekannt, und sie kannte kein einziges der Gesichter an Kasse und Information. Es war, als sei sie bei »Buy The Book« in einer anderen Stadt gelandet.

»Kann ich Ihnen helfen?«

Vor Keelie stand ein zierliches Mädchen mit einem unvorstellbar strahlenden Lächeln. Sie sagte: »Ist Rodney da?«

»Rodney?«

»Der Chef?«

»Sie meinen Jarvis?«

»Jarvis?«

»Der Chef?«

»Was?«

»Unser Filialleiter ist Jarvis Kennedy«, sagte das Mädchen.

»Ist er da?«

»Klar. Ich hole ihn.«

Keelie stand wie angewurzelt im Laden, in der verzweifelten Hoffnung, ein vertrautes Gesicht zu erspähen. Dann kam ein Mann aus der Business-Abteilung und sagte mit einem Blick auf ihren Gips: »Du bist sicher Keelie! Ich habe unendlich viel von dir gehört! Ich bin Jarvis Kennedy. Wie geht’s deinem Knöchel? Kannst du wieder arbeiten?«

Keelie fühlte sich von der Woge aus Fragen überrollt, aber noch sprachloser machte sie Jarvis selbst. Er war groß. Unerhört groß. Sie kam fast aus dem Gleichgewicht, als sie zu ihm aufsah, während sie sich die Hand schüttelten.

»Ich verstehe nicht – was ist mit Rodney passiert? Wo sind all die alten Mitarbeiter?«

»Wow, hast du’s etwa nicht mitgekriegt?«

»Was denn?«

»Vielleicht sollten wir ins Büro gehen«, sagte er.



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