Wolfsflüstern by Lori Handeland

Wolfsflüstern by Lori Handeland

Autor:Lori Handeland
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Werwölfe, Gestaltwandler
ISBN: 9783802591761
Herausgeber: LYX
veröffentlicht: 2013-05-09T22:00:00+00:00


14

Matt sicherte das Seil, anschließend kehrte er zu dem gähnenden Schlund in der Erde zurück. Doch als er hinabblickte, war von Gina nichts zu sehen.

»Gina!«, rief er, seine Stimme vor Besorgnis lauter als beabsichtigt. Er zuckte zurück, als von unten das Echo zurückgeworfen wurde.

»Ich bin nicht taub«, informierte sie ihn. »Zumindest war ich das bis gerade eben nicht.«

»Wo steckst du?«

»Gleich hier.« Sie beugte sich nach vorn, ins Licht. »Ich habe eine Wand entdeckt.« Damit verschwand sie wieder.

»Dort müssen Wände sein, andernfalls würdest du …« Matt brach ab. Verschüttet war im Moment vermutlich nicht das passende Wort. Tatsächlich war es ein Wort, das man bei Gina wohl tunlichst vermeiden sollte.

»Keine Erdwände«, ertönte ihre Stimme nun aus etwas weiterer Entfernung. »Sie sind aus Stein.« Matt überlief ein Kribbeln. »Und es sind irgendwelche Zeichnungen darauf.«

Oh ja, ja, ja, brabbelte sein Hirn, bevor Matt mit betonter Ruhe fragte: »Was für Zeichnungen?«

»So wie die, die du mir gezeigt hast.«

»Ich komme runter.«

Fast hätte er das Seil gepackt und sich über den Kraterrand geschwungen, als ihm dämmerte, dass mehr Licht eine gute Idee sein könnte. Und wenn er erst einmal dort unten war, gäbe es niemanden mehr hier oben, um ihm welches zu beschaffen.

Matt atmete tief durch, um seinen Herzschlag zu beruhigen und seine Gedanken zu konzentrieren. Wenn er die Dinge überstürzte, würde er nur Zeit verlieren.

Darum würde er zuerst die Laterne und dann sich selbst abseilen.

»Gina«, sagte er, froh darüber, dass seine Stimme so gelassen klang, als spräche er vor einer Studentenklasse. »Kannst du mir die hier abnehmen?«

Er bückte sich zu der Laterne, doch als Gina nicht zurückkam, richtete er sich wieder auf und ließ sie am Grubenrand stehen.

»Hier ist etwas, das sieht aus wie die Darstellung eines Mannes«, rief sie. »Er scheint gegen dieses bösartige Hundewesen zu kämpfen, das du mir vorhin gezeigt hast. Du sagtest, es würde Loyalität symbolisieren. Also … bekämpft er seine Loyalität?«

Matt stand da, in einer Hand das Seil, die andere leer und zur Faust geballt, während er sich mühsam beherrschte, nicht zu ihr hinabzuspringen. Er wollte diese Wand sehen, wollte diese Hieroglyphen lesen, doch er erkannte an Ginas Tonfall, dass sie von ihnen nicht minder fasziniert war als er seit jeher. Sie würde nicht zurückkommen, ehe sie sie nicht entziffert oder es zumindest versucht hatte. Nach allem, was sie durchgestanden hatte, verdiente sie das.

»Vielleicht hatte er es mit einem Feind zu tun, der wie ein bösartiger Hund kämpfte«, schlug Matt vor.

»Hmm.« Sie wirkte nicht überzeugt. »Der Typ sieht selbst ein bisschen wie ein Hund aus.«

»Nicht jeder war ein van Gogh«, wiederholte er, und Gina lachte.

»Richtig. Ich schätze, dein ganzes Volk hat Alligatorzähne.«

Bei genauerem Nachdenken stimmte das sogar.

»Ist einer der Männer größer als die anderen?«, fragte er.

»Ja.«

Matt verspürte wieder ein Prickeln der Euphorie. Dies musste das Grab des Superkriegers sein. Andererseits …

»Das könnte auf einen großen Mann oder auf eine ganze Armee von Männern hinweisen.«

»Die Nahua«, sagte Gina.

»Genau.« Nur dass die Azteken sich nicht so bezeichnet hatten. Sie hatten sich Tenochca genannt. Trotzdem würde dieselbe Hieroglyphe vermutlich beide symbolisieren.

»Warte.« Matt hörte,



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