Wer hat den schwarzen Hund gesehn? by Pestum Jo

Wer hat den schwarzen Hund gesehn? by Pestum Jo

Autor:Pestum, Jo [Pestum, Jo]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Habakuk greift ein

Es gab keine Fritten mit Majo, es gab Kartoffelpuffer mit Apfelmus und Schwarzbrot dazu. Der Hagebuttentee war zu süß. Heiner war nicht zu sehen. Cornelia auch nicht. Am hinteren Fenstertisch stritten sich welche. Frau Schefflers Stimme schrillte dazwischen. Aus der Küche wehte ein Schwall von verbranntem Fett. Und der Regen war stärker geworden.

„Wo der Heiner nur stecken mag“, flüsterte Klaus.

„Achtung, Spicky!“ gab Niko leise zurück.

Spicky beugte sich zu den beiden hinunter. „Mampft mal bißchen schneller! Käptn Habakuk will mit euch reden. Im Büro.“ Und weiter hüpfte sie. Ihr Haar schimmerte kastanienfarben. Wie sie jetzt wohl heißen mochte?

Klaus schaute Niko an, Niko schaute Klaus an. Sie nahmen sich noch eine Lage Kartoffelpuffer, verbrannten sich die Münder, schlangen trotzdem hastig, ließen die halbvollen Becher einfach stehen, obwohl sie eigentlich Tischdienst hatten.

Die Neonröhren im kleinen Verwaltungsbüro gaben häßlich kaltes Licht. Harald Kuck hackte ungeschickt auf der Schreibmaschine herum. Als die Jungen eintraten, stand er schnell auf und verschloß die Tür hinter ihnen. Dann zeigte er auf die Korbstühle. Niko und Klaus setzten sich.

„Ihr wißt natürlich, warum ich mit euch sprechen will, ja?“

Niko nickte. „Wegen Heiner.“

„Woher wissen Sie eigentlich, daß wir...“ Klaus redete nicht weiter, weil er auf einmal die richtigen Worte nicht fand. Denn wie nannte man das, was sie da taten? Ermitteln war ja wohl nicht das richtige Wort. Sie beobachteten doch nur und wußten nicht einmal genau, warum. Oder wußten sie es inzwischen doch?

„Das scheint keine ungefährliche Sache zu sein“, sagte Käptn Habakuk ernst. „Ich muß euch ganz dringend bitten, die Finger davon zu lassen. Ich schätze, der Heiner hat sich da in was reinziehen lassen, was ihm gewaltig über den Kopf gewachsen ist. Um es deutlich zu sagen: der steckt bis zu den Ohren in der Scheiße. Die Frage ist nur, wie man ihm helfen kann, ohne daß er allzu großen Schaden nimmt. Ihr wißt vielleicht, daß der Heiner schon mal mit dem Jugendgericht zu tun hatte. Da war er auf falsche Freunde reingefallen, auf verdammt falsche. Ich mache mir große Sorgen.“

„Woher wissen Sie denn...“, begann Niko.

Käptn Habakuk winkte ab und langte nach seiner Pfeife. „Ihr zwei müßt nicht meinen, daß ihr die einzigen seid, die die Flöhe husten hören.“ Er grinste und setzte paffend den Tabak in Brand. „Seit ein paar Tagen geht der Heiner ganz schön großzügig mit Geld um, obwohl er doch sonst immer klamm ist. Aber das wißt ihr ja. Der hat auch immer von der EDV-Anlage geschwärmt, die er sich zusammen mit zwei anderen Computer-Freaks aus der Informatik-AG anschaffen will. Neuerdings schwärmt er aber nicht mehr, sondern lächelt nur noch verträumt, als ob er der Erfüllung seines Wunsches ziemlich nahe wär. Jedenfalls seh ich das so. Und dann kam die Spicky und verriet mir, daß Heiner manchmal zu sehr seltsamen Zeiten das Haus verläßt.“

Klaus war empört. „Warum quatscht die soviel!“ Habakuk wehrte ab. „Die Spicky ist alles andere als ne Quatschtante. Die ist ein verflucht guter Kumpel. Das solltet ihr euch mal in die Schädel hämmern. Aber weil sie sich so ihre Gedanken



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.